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Der frühere Kollege aus Deutschland, der zum ersten Mal das vorweihnachtliche Palma besucht, mag sich gar nicht mehr einkriegen. „Einfach phantastisch”, wiederholt er im Minutentakt, „einfach phantastisch.”

Es ist 18 Uhr, wir sitzen draußen auf der Terrasse der Bar Bosch. Die Plätze und Straßen sind festlich illuminiert, der Cava vor uns sehr kalt, die Umgebungstemperatur, auch wegen des Butano-Strahlers im Genick, sehr angenehm. Wir haben einen Logenplatz in dem Theater, das Palma in der Hektik des nahenden Festes bietet. Der Kollege hat recht: einfach phantastisch ...

Hin und wieder braucht es einen Anstoß von außen, um intensiv wahrzunehmen, was man täglich vor der Nase hat. Das mag das „phantastische” Palma sein, ein stilles Dorf im Inselinneren, die nun verwaisten Strände oder die Berge der Tramuntana.

Die vielen Mallorca-Freunde, die nur gelegentlich einfliegen – der Jahreswechsel ist ein besonders beliebter Termin –, haben's ein bisschen einfacher. Wer Mallorca kennt, aber Wochen und Monate darauf verzichten muss, schwärmt besonders euphorisch von der Insel. Und wenn auch noch das Wetter mitspielt... Leute, was gibt es Schöneres!

Wir, die wir auf Mallorca wohnen, leben hingegen nicht selten an den Reizen der Insel vorbei. Da versperrt die Hektik der Vorweihnachtszeit den Blick auf Palmas Schönheit, und die Arbeit oder die vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen hindern uns daran, endlich mal wieder in die reiche Natur der Insel einzutauchen.

Damit geht es uns zwar nicht anders als den Menschen im schönen Münster oder idyllischen Schwarzwald. Aber wir haben, und das ist etwas Einzigartiges, auf diesem kleinen „Kontinent” auf engstem Raum fast alles, was das Herz begehrt, im Umkreis von wenigen Kilometern: Berge, Meer und eine Perle von Stadt. Eine Stadt, die groß genug, aber doch kein Moloch ist.

Deshalb: Lassen Sie uns, Inselbewohner oder Urlauber, mal wieder intensiv Mallorca erleben. Es ist phantastisch.