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Mallorcas Wohlstand scheint für alle Zeiten gesichert zu sein. Anders sind die Reaktionen auf den geplanten Themen- oder Freizeitpark auf der Insel nicht erklärbar. Da will ein Unternehmen 180 Millionen Euro investieren und bis zu 3000 Arbeitsplätze schaffen, läuft aber ständig gegen die Wand.

Wir können an dieser Stelle nicht beurteilen, ob der zuletzt ins Kalkül gezogene Standort in Calvià der richtige war. Wir wissen allerdings, wie man in anderen Regionen mit einem solchen Investor umgehen würde: Alle Institutionen setzten sich an einen Tisch, um einen verträglichen Standort zu finden und das Geld im Lande zu halten.

Anders auf Mallorca. Die einen, in diesem Falle die konservative PP in Calvià, ist für das Projekt, die anderen dagegen. Etliche sogar grundsätzlich dagegen. Die Phalanx der Neinsager hat längst das Ziel auf ihre Fahnen geschrieben, den Themenpark auf Mallorca – wo auch immer – zu Fall zu bringen. Die (dänischen) Investoren werden viel Geduld brauchen, um ihr Vorhaben noch zu realisieren.

Es ist ihnen zu wünschen, dass sie's schaffen. Und Mallorca auch. Ständig wird darüber geklagt, dass sich der Tourismus zu stark auf die Sommermonate konzentriert, sprich: auf Strand und Sonne.

Will man das ändern, muss man Angebote schaffen. Nicht nur für Golfer, Skipper oder Kulturfreunde, sondern auch für den Durchschnittsurlauber. Er füllt die vielen Hotels, er sorgt letztlich dafür, dass der Wirtschaftsmotor Tourismus läuft. Wer eine Attraktion des Kalibers Themenpark einfach von der Tagesordnung wischt, ist kurzsichtig.

Kurzsichtig waren auch jene, die mit Macht – auch mit Regierungsmacht – verhinderten, dass das Landgut Raixa an Jil Sander ging. Längst sind die hochtrabenden Vorhaben der öffentlichen Hand ins Stocken geraten; das Traumhaus ist wieder in den Dornröschenschlaf gefallen, den es schon Jahrzehnte schlummerte.

Auch die Nationalisten, die „Raixa ist unser” skandierten, besuchen es nicht, obwohl es Besuchern offen steht. Hauptsache, man hat mal wieder einem Investor die Harke gezeigt.