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Ein kollektiver Seufzer der Erleichterung ist durch die Reisebranche gegangen. Die spanischen Gewerkschaften haben am Mittwoch mittag den für Freitag, 29. April, und Mittwoch, 4. Mai, ausgerufenen Streik des Handling-Personals (Kofferträger, Check-in) an den Flughäfen abgesagt.

Nach intensiven Verhandlungen mit dem staatlichen Flughafenbetreiber Aena haben sich die Arbeitnehmervertreter zu dem Schritt entschlossen, weil nach ihrer Aussage „allen unseren Forderungen” entsprochen werde. So soll in Kürze ein Manteltarifvertrag abgeschlossen werden, der die Arbeitsplätze in der Branche garantiert.

Streitpunkt war die dritte Stufe der Liberalisierung der Bodendienste. Gemäß der EU-Vorgaben müssen diese in einer offenen Ausschreibung vergeben werden; dabei könnten sowohl Marktführer Iberia als auch die Nummer zwei Ineuropa von Wettbewerbern verdrängt werden. Durch den Tarifvertrag soll jetzt festgeschrieben werden, dass in einem solchen Falle die Mitarbeiter von den neuen Firmen übernommen werden müssten.

Den 100.000 Passagieren, die am 29. April und 4. Mai in Palma starten und landen, ist das erstmal egal. Die müssen nicht mehr mit erheblichen Verspätungen rechnen, die es im Falle eines Arbeitskampfes mit großer Wahrscheinlichkeit gegeben hätte.

Neben der Erleichterung gibt es auf Mallorca auch Frust. Zwar war der Streik landesweit ausgerufen, doch wie immer stand Mallorca im Ausland im Fokus. Deswegen haben viele Reisende ihre Flüge storniert oder an den fraglichen Tagen ihren Urlaub in andere Regionen gebucht. Diese Verluste lassen sich auch nach der Absage des Streikes nicht wettmachen. Dazu kommt der schwerwiegende Image-Verlust, sind sich sämtliche Tourismusverbände auf den Balearen einig. Die bloße Ankündigung des Streiks habe viele Werbebemühungen der letzten Monate zunichte gemacht.