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Mit einer spektakulären Politwende hat der Bürgermeister von Andratx, Eugenio Hidalgo, seine Parteizugehörigkeit sowie die Mehrheiten im Stadtrat vollständig umgekrempelt. Bis vergangene Woche war Hidalgo Chef der Liberalen Gruppierung Andratx (ALA). Sie regierte die Gemeinde in Koalition mit den Sozialisten (PSOE) und der Unió Mallorquina (UM). Jetzt kündigte Hidalgo das Bündnis, integrierte seine ALA-Organisation in die konservative Volkspartei (PP) und verhalf der bisherigen Oppositionspartei zur Macht. Neuer PP-Bürgermeister ist – Eugenio Hidalgo.

Ein Novum ist das Bündnis indes nicht. Nach den Kommunalwahlen 2003 hatte Hidalgo zunächst fünf Monate mit der PP regiert, bevor er aus der Koalition ausbrach und sich mit PSOE und UM einigte.

Die Sozialisten, die nun ihre Dezernate einbüßten, sind auf den Alkalden nicht gut zu sprechen. Hidalgo habe sich von der PP kaufen lassen, lauten die Beschuldigungen. Hidalgo wiederum konterte, der Pakt mit PSOE und UM habe für die Kommune wichtige Investitionen verhindert. Im Bündnis mit der PP würden die staatlichen Mittel nun fließen. Bei der UM war noch nicht entschieden, ob sie als Juniorpartner mit der PP koalieren werde.

Zur Halbzeit der Legislaturperiode zeichnen sich auch in anderen Gemeinden Wechsel ab: In Esporles planen die wiederversöhnten PSOE und PSM einen Misstrauensantrag gegen PP-Bürgermeister Jaume Pou. Er steht einer Minderheitsregierung mit der UM vor.