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Die Zahl derjenigen, die von den Balearen wegziehen, war im Jahr 2004 höher als die Zahl derjenigen, die auf den Archipel umgesiedelt sind. Damit hat die Inselgruppe im zweiten Jahr hintereinander einen negativen Migrationssaldo.

Nach den Zahlen einer Studie über interne Wanderungsbewegungen des spanischen Statistikinstitutes INE sind im vergangenen Jahr genau 45.058 Menschen auf die Balearen gezogen, im gleichen Zeitraum haben allerdings 46.393 Personen den Archipel verlassen. Damit haben die Balearen unter dem Strich 1335 Bürger verloren.

Während sich die Zahl der Zuzüge (12.299) und Wegzüge (12.122) von Ausländern fast die Waage hielt, verließen mit 34.271 spanischen Bürgern deutlich mehr die Inseln, als im gleichen Zeitraum zugezogen sind. Auf Mallorca interpretieren das Beobachter als ein klares Zeichen, dass viele in Andalusien gebürtige Insulaner, die wegen der besseren Beschäftigungschancen hergezogen waren, jetzt ihren Ruhestand in der alten Heimat verbringen.

Das muss nicht falsch sein – aber eine andere Erklärung ist noch viel schlüssiger. Nach INE-Angaben sind es nämlich nach wie vor in erster Linie junge Menschen, die umziehen. Das dürfe auch auf den Balearen der Fall sein. Nicht, dass es auf den Inseln keine Jobs gäbe. Doch angesichts hoher Kosten für den Lebensunterhalt (insbesondere Wohnungen sind teuer) finden es wohl viele attraktiver, anderswo ihr Glück zu versuchen.

Hinzu kommt die Tatsache, dass Mallorca mit der Hotelfachschule qualifiziertes Personal ausbildet, das die auf der Insel ansässigen Hotelketten etwa in Andalusien sehr gut gebrauchen können.

Die größten Bevölkerungsverluste in Spanien hat übrigens Madrid mit minus 33.331 Bürgern, mit großem Abstand vor Castilia y León mit minus 4457. Das größte Plus verzeichnete Andalusien (13.909) vor Valencia (16.600).