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Ungeachtet eines Verbots hat beim traditionellen Volksfest in Can Picafort einmal mehr das umstrittene „Enten-Werfen” stattgefunden. Einem Brauch zufolge schleuderten Teilnehmer am Montag rund 530 lebende Enten in die Luft. Sie fielen ins Meer, wo junge Schwimmer darin wetteiferten, die flüchtenden Tiere zu fangen. Wer eine Ente zu fassen bekam, durfte sie mit nach Hause nehmen, wo sie in aller Regel im Kochtopf landete.

Wie in den Vorjahren alarmierten Tierschützer die Polizei. Sie sehen in dem Werfen von Enten eine Tierquälerei. Tierschutzgesetze verbieten den Brauch. Das Rathaus von Santa Margalida hatte unter Druck erstmals auf das Veranstalten des „Enten-Werfens” verzichtet. Inspekteure des Agrarministeriums mischten sich inkognito unter die Zuschauer und notierten die Autokennzeichen der privaten Organisatoren. Auf diese kommt eine Geldstrafe zu. Im Vorjahr musste das Rathaus 9000 Euro bezahlen.

Wegen der aufgewühlten See wurden die Enten nicht wie sonst von einem Boot aus ins Wasser geworfen. Das Spektakel fand an der Uferpromenade statt.
Bürgermeister Antoni del Olmo zeigte sich als begeisterter Anhänger des Brauchs. Er trug wie die Befürworter des Spektakels ein blaues T-Shirt mit der Aufschrift „Ja, wir wollen Enten”. Das Fest sei diesmal eine „spontane Aktion” der Bürger gewesen. (dpa/as)