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Die spätsommerliche Stille in den „Jardines d'Alfàbia” wird nur unterbrochen vom leisen Plätschern der Brunnen – und dem gelegentlichen Grunzen der kleinen, schwarzen Schweine, der „porcs negres”, die im Schatten der Orangenbäume gerade eine Siesta halten. Naturidylle pur, die sich jetzt, im milden Licht der Jahreszeit, von ihrer schönsten Seite zeigt.

Die Gärten von Alfabia an der Pass-Straße kurz vor dem Tunnel nach Sóller wurden von arabischen Gartenplanern des ersten Besitzers Ben-Abuet angelegt. Seit rund 700 Jahren befinden sie sich im Besitz der Familie Zaforteza, die sie im traditionellen Stil liebevoll pflegen lässt. Deshalb wachsen hier auch vor allem subtropische Pflanzen, die über ein ausgeklügeltes, sparsames System aus irdenen Kanälen bewässert werden.

Seit Jahrhunderten gedeihen hier allein sechs Palmenarten: Dattelpalme, Washington Palme, Zwergpalme, Hanfpalme, der japanische Palmfarn und die Kentia-Palme. Unter den „Nutzpflanzen” finden sich neben Feigen, Mandeln, Zitronen und Orangen auch Khakipflaumen, Walnüsse und Granatäpfel.

Wer sich jetzt zu einem Herbstspaziergang aufmacht, den erwartet ein Erlebnis für alle Sinne: Sattgrüne Palmen und hohe Kiefern, durch die ein lauer Wind weht, schattige Laubengänge, die unter duftend violetten und roten Blütendächern aus Bouganvillea zu plätschernden Brunnen und sprühenden Wasserspielen führen. An kleinen Teichen laden Stühle und Bänke zum Verweilen ein.

In der pittoresken Landvilla mit mallorquinischen Möbeln, Bildern und Keramiken empfiehlt sich auch ein Abstecher in die Bibliothek, die Botanik-Freunde mit wertvollen Dokumenten lockt. Die Decke in der Vorhalle ist mit feinen maurischen Holzschnitzereien verziert – also einen Blick nach oben nicht vergessen.j
Jardines d'Alfabia, 9.30 bis 17.30 Uhr; C711 Palma Richtung Sóller (kurz vor dem Tunnel rechts).