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Die Naturstrände abseits der Urlauberorte erfreuen sich auf den Balearen großer Beliebtheit. Wer aber meint, er könne das Idyll in Einsamkeit genießen, irrt sich gewaltig. Nirgendwo werden so viele Handtücher ausgebreitet wie an den vermeintlich einsamen Stränden.

In einer von Llorenç Mas und Macià Blázques erarbeiteten Studie wurden ernüchternde Zahlen veröffentlicht. Die beiden Geografen der Balearen-Universität (UIB) untersuchten das Besucheraufkommen in diesem Sommer an 18 populären Playas der Balearen. Dabei stellten sie fest, dass die sogenannten Naturstrände eine deutlich höhere Badegastdichte haben als die Touristenmagneten Playa de Palma oder Playa de Alcúdia.

Am beliebten Dünenstrand Es Trenc wurden an Sonn- und Feiertagen im Schnitt 7191 Badegäste gezählt. Dies entspricht einer Person pro 11'98 Quadratmeter Strand. An der Playa de Palma waren die 33.157 Sonnenanbeter zwar zahlenmäßig in der Überzahl, hatten aber pro Kopf mit 16'25 Quadratmeter mehr Platz.

Richtig zusammenrücken musste man an der Cala Agulla im äußersten Osten Mallorcas. Bei durchschnittlich 6793 Badenden blieben gerade einmal sieben Quadratmeter pro Person, um sich auszustrecken. Am nächsten kamen sich die Besucher am Strand von Benirrás auf Ibiza. Mehr als 5'25 Quadratmeter konnten an Spitzentagen nicht beansprucht werden.

Die durchschnittliche Verweildauer schwankte an den Stränden zwischen 2'44 Stunden (Cala Mesquida) und 6'23 Stunden (Playa Migjorn / Formentera).
Dass ausgerechnet die unter besonderem Schutz stehenden Naturstrände die Besucher in Massen anziehen, alarmiert Umweltschützer und Balearen-Regierung gleichermaßen. Denn die besonders sensiblen Ökozonen und Dü- nensysteme können langfristig einem derart hohen Andrang der Erholungssuchenden nicht standhalten.