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Die Vogelgrippe in der Türkei hat nach Angaben der großen Reiseveranstalter bislang noch keine spürbaren Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der Urlauber gehabt. Die Nachfrage sei gegenüber dem Januar 2005 zwar etwas gedämpfter, aber daraus könnten noch keine Einschätzungen für das diesjährige Türkeigeschäft abgeleitet werden. Mallorca profitiert also noch nicht von einer möglichen Krise in dem touristischen Konkurrenzland. Aber dies, so der Tenor der führenden Anbieter, habe die Insel auch gar nicht nötig.

„Für Mallorca sieht es nach jetzigem Stand bombig aus”, meint Neckermann-Sprecher Gunther Träger. Das liege aber nicht an dem tödlichen Virus. „Wir haben bislang weder Umbuchungswünsche noch Stornierungen für Türkeireisen zu verzeichnen. Unsere Kunden sind gut informiert und wissen, dass wenn sie keinen Kontakt mit Geflügel haben, ihnen im Prinzip nichts geschehen kann.”

Auch bei Alltours ist das Türkei-Geschäft nicht eingebrochen. „Es gibt vereinzelt Umbuchungsanfragen, aber das ist bisher weder dramatisch noch auffällig”, erklärt Pressechef Carsten Deuster. Auch die Anschlagserien in den Vorjahren hätten nur wenige von ihrem Türkeiurlaub abgehalten. Die mallorquinische Hoffnung auf eine Völkerwanderung vom Bosporus zu den Balearen wird es bei Alltours beim jetzigen Stand der Dinge nicht geben. Aber Mallorca sei ohnehin gut gebucht. „Wir haben für den Winter ein zweistelliges Plus.”

Bei TUI ist die Türkei rückläufig. Dies habe aber nichts mit der Vogelgrippe zu tun. „Die hohen Zuwachsraten des Vorjahrs sind für dieses Jahr unwahrscheinlich. Der Boom lässt nach”, sagt TUI-Sprecherin Susanne Stünckel. Ob sich die Leute stattdessen für Mallorca entscheiden, müsse noch abgewartet werden. „In acht Wochen wissen wir dann mehr.”

Ungeachtet der Vogelgrippe erwarten die mallorquinischen Hoteliers nach dem guten Vorjahresergebnis von 2005 eine nochmalige Steigerung ihrer Auslastung von bis zu fünf Prozent. Sollte der türkische Markt wirklich aufgrund der Vogelgrippe einbrechen, wären damit für Umbuchungen nach Mallorca nur noch sehr begrenzte Kapazitäten frei.