Viele Hunde warten noch auf ein liebes Herrchen.

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Die Bemühungen der Stadtverwaltung und des städtischen Tierheims von Palma, für mehr herrenlose Tiere als bisher Adoptionsfamilien zu finden, tragen Früchte: 2005 wurden 60 Prozent mehr Hunde und Katzen adoptiert als im Vorjahr. Insgesamt wurden 1688 herrenlose Haustiere auf diese Weise vor dem Tod bewahrt. 1949 Hunde und Katzen wurden im Tierheim eingeschläfert, die meisten, weil kein neuer Besitzer für sie gefunden werden konnte. Im Vorjahr waren es 2381.

Im Gegensatz zu Deutschland werden in Spanien und auf Mallorca die abgegebenen oder ausgesetzten Hunde und Katzen nach Ablauf einer gewissen Schonfrist getötet. Palmas Tierheim muss die Tiere mindestens zwei Wochen beherbergen, bevor die Todesspritze verabreicht werden darf. In dieser Zeit wird bei aufgefundenen Tieren versucht, den Besitzer anhand des Chips zu ermitteln. Hat der Hund einen Chip, so dauert die behördliche Prozedur meistens länger, als wenn das Tier nicht identifiziert werden kann.

Palmas Tierheim hat etwa 200 Hundezwinger. Jedes Jahr werden aber mehrere Tausend Hunde und Katzen dort abgegeben oder herrenlos auf der Straße aufgegriffen. Vergangenes Jahr hat Palma eine Kampagne gestartet, um das Bewusstsein für eine vernünftige Tierhaltung bei der Bevölkerung zu schärfen und die Adoptionen zu erleichtern: Auf Palmas Homepage (www.a-palma.es) kann man sich Fotos und Kurzbeschreibungen der Tiere anschauen. Zur Adoption selbst müssen Interessierte persönlich im Tierheim erscheinen.

Offenbar greift die Stadtverwaltung nun auch härter gegen Verstöße gegen die Verordnung zur Haustierhaltung durch: 2005 verteilte Palma 19 Bußgelder zwischen 300 und 1500 Euro für die Aussetzung von Tieren und sieben Bußgelder wegen fehlender Tollwutimpfungen. 175 Bußgelder zwischen 30 und 300 Euro mussten Tierhalter bezahlen, die ihren Hund ohne Leine laufen ließen oder den Kot ihres Lieblings nicht beseitigten und erwischt wurden.(ele)