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Als ich vor etwa zehn Jahren in meiner damaligen Redaktion in Deutschland verkündete, ich würde nach Mallorca ziehen, schauten mich einige Kollegen ziemlich entgeistert an: Was, du willst deinen Job an den Nagel hängen? Andere schenkten mir eine Hängematte für den lebenslangen Dauerurlaub. Eine genau Vorstellung vom Alltag auf Mallorca hatte kaum einer, ich auch nicht.

Es war der Wunsch, im Süden zu leben, mit dem Meer vor der Haustüre, langen Sommern und kurzen Wintern, in einer wunderschönen, abwechslungsreichen Natur und Landschaft, die Sympathie für die mediterrane Lebensart, die mich dazu bewogen hat, den Lebensmittelpunkt nach Mallorca zu verlegen. Mallorca war eine gute Wahl. Weder vor noch während meines Insellebens habe ich einen Ort mit mehr Lebensqualität entdeckt. Mallorca schützt zwar auch nicht vorm Altern, aber es macht hier einfach mehr Spaß.

So wie mir geht es fast 60.000 Deutschen, die mehr oder weniger fest auf Mallorca leben. Die meisten von ihnen besitzen hier Immobilien und müssen sich um finanzielle Belange nicht den Kopf zerbrechen. Viele von ihnen sind bereits im beruflichen (Vor-)Ruhestand und können sich darauf konzentrieren, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Weniger wohlhabenden Rentnern kann man nur empfehlen, vor einem Umzug nach Mallorca alle möglichen Entwicklungen durchzuspielen und sich genau auszurechnen, ob sie im Krankheitsfall ausreichend abgesichert sind. Sonst bringt auch das Leben unter Palmen nichts. Die wachsende Zahl der jüngeren Leute, die hierher kommen, um zu arbeiten oder sich eine neue Existenz aufzubauen, tut gut daran, rechtzeitig an das Thema Altersvorsorge zu denken. Das ist manchmal einfacher gesagt als getan: Wer gerade so über die Runden kommt, kann einfach nichts beiseite legen. Das ist hier nicht anders als in Deutschland. Nur können Notsituationen im Ausland womöglich noch ungemütlicher werden als in der Heimat, wo man mit Sprache, Gepflogenheiten und Gesetzen besser vertraut ist, und wo oft noch mehr soziale Bindungen bestehen.