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Die „Grüne Karte” sorgt für Streit zwischen Regierung und Opposition auf den Balearen. Neun Monate nach Einführung der Karte, die gegen eine Gebühr von zehn Euro unter anderem Ermäßigungen und Service-Angebote garantiert, kann Tourismus-Minister Joan Flaquer noch keine Zwischenbilanz ziehen.

Es seien zwar rund 324.000 „Tarjetas Verdes” an die Ausgabestellen verteilt worden, wie viele aber tatsächlich in Umlauf sind, sei unklar, räumte Flaquer ein. Vertreter der Opposition kritisierten daraufhin, das Projekt sei ein Misserfolg. „Die Karte für Touristen funktioniert nicht”, sagte der Sozialist Celestí Alomar.

Die „Tarjeta Verde” ist der Ersatz für die umstrittene „Ökosteuer”, die die jetzige Regierung kurz nach Beginn der Legislatur-Periode abgeschafft hatte. Der Erlös aus dem Verkauf der Karte kommt dem Umweltschutz auf den Balearen zugute. Flaquer gab bekannt, dass sich 385 Einrichtungen an dem Projekt beteiligen und dass es 900 Verkaufsstellen gebe. Eine erste Zwischenbilanz soll es im April geben, wenn es die „Grüne Karte” seit einem Jahr geben wird. 30.000 Euro hat die Balearen-Regierung laut Flaquer bisher für das Projekt ausgegeben.

Auch die „Ökosteuer” sorgt weiter für Unmut. So wurde jetzt bekannt, dass die Hoteliers, die die Abgabe durch Aufschläge bei den Zimmerpreisen eintreiben sollten, das Geld nicht komplett weitergeleitet haben. Das Finanzministerium wartet noch immer auf mehr als 40 Millionen Euro aus der Steuer, die es schon seit Oktober 2003 nicht mehr gibt. Mittlerweile befasst sich der Oberste Gerichtshof der Balearen mit dem Fall.