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Auf Mallorca ist Gaby Dohm, man glaubt es kaum, zum allerersten Mal, und das ziemlich spontan: „Ich wollte dem heftigen Münchener Winter entkommen, der in diesem Jahr gar kein Ende nehmen will.” Eine Woche lang hat sich die sympathische Schauspielerin auf der Insel umgesehen, um herauszufinden, welche Ecken ihr am besten gefallen, wenn sie vielleicht im Herbst wiederkommt: „So schnell kommt man ja sonst kaum von Deutschland aus in eine andere Klimazone.”

Ein paar Tage hat sie sich in einem Fincahotel in Son Servera einquartiert, hat sich Artà, Formentor und Porto Colom angesehen, am besten haben ihr Valldemossa und Deià gefallen: „Und Gott sei Dank war auch noch Mandelblüte”, freut sich Gaby Dohm. Ein weiterer Grund für ihren Inselbesuch ist Star-Coiffeur Udo Walz, mit dem sie schon lange Jahre befreundet ist. Zu Gast war die Schauspielerin zudem beim Galeristen Lambert Monet, der der Schauspielerin das Altstadt-Ambiente von Palma ein wenig näherbrachte. Gaby Dohms Fazit nach einer Woche Inselschnuppern fällt positiv aus: „Den Tourismus hier hatte ich mir viel ausgeprägter vorgestellt. Und ich bin überrascht, wie viel unberührte Natur es noch gibt.”

Auf ein bisschen Ruhe hatte die vielbeschäftigte Schauspielerin auch gehofft. Gerade war sie im Zweiteiler „Die Sturmflut” zu sehen, mit Gila von Weiterhausen und Ruth Maria Kubitschek stand sie in der Komödie „Drei teuflisch starke Frauen” vor der Kamera, die in diesem Jahr fortgesetzt werden soll. In weiteren Neuauflagen der „Schwarzwaldklinik” möchte die Schauspielerin allerdings nicht mitwirken. Von 1985 an war sie vier Jahre lang in der beliebten ZDF-Serie zu sehen, die sie als „Schwester Christa” und später „Frau Dr. Brinkmann” einem Millionenpublikum bekannt machte. Gaby Dohm erinnert sich gern an diese Zeit, schließlich war es ein „echter Erfolg: sehr gute Drehbücher und eine hochkarätige Besetzung von Bühnen– und Filmschauspielern.” Doch Schauspieler müssten sich auch weiterentwickeln, findet Gaby Dohm: „Wenn es im Titel schon heißt ,Die neue Generation', dann sollte die es auch spielen.”

Der jung gebliebenen Mimin, die in diesem Jahr 63 Jahre alt wird, mangelt es nicht an Rollenangeboten, auch wenn es nicht immer einfach sei, den richtigen Stoff für sich zu finden. Die Autoren trauten sich nur selten an „extremere Stoffe” heran, und dann müsse sich schon etwas anderes finden, das einen als Schauspielerin reizt, sagt sie: „Ein Regisseur, den man noch nicht kennt, vielleicht, oder ein interessanter Partner.” Doch der überzogene „Jugendwahn”, der noch vor wenigen Jahren die TV- und Kinowelt beherrschte, sei scheinbar vorbei: „Man trägt den Interessen der Zuschauer, die schließlich auch älter geworden sind, wieder mehr Rechnung.”

Gaby Dohm möchte die Trennung zwischen alt und jung bei der gemeinsamen Arbeit vor der Kamera am liebsten ganz aufgehoben sehen. Die Dreharbeiten zu „Die Sturmflut”, vor allem auch die jungen Kollegen – unter anderem Benno Fürmann, Heike Makatsch, Katharina Wackernagel – habe sie als sehr angenehm empfunden: „Es kommt doch vor allem darauf an, was man voneinander lernen kann.” Was sie allerdings bedauert, sind die immer kürzeren Drehzeiten: „Für einen 90-Minüter werden oft nur noch 19 Drehtage angesetzt. Da bleibt so gut wie keine Zeit zum Ausprobieren, oftmals wartet man nicht einmal mehr auf die Sonne, und nimmt dafür schlechtes Licht in Kauf.”

Dennoch: Ihre künstlerische Arbeit hält sie fit, glaubt die zierliche Schauspielerin, die „weder fastet noch Sport treibt, dafür aber gern nascht”: „Die Dinge tun, die einem Spaß machen – das hält jung.”