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Polizist ist auf Mallorca nicht gleich Polizist: Es gibt blaue, grüne, mittlerweile sogar bunte, und nicht jeder ist immer und überall zuständig. Mit Guardia Civil, Policía Nacional und Policía Local gibt es schon jetzt drei verschiedene Sorten Ordnungshüter, es könnte aber noch eine dazukommen.

Auf nationaler Ebene gibt es einerseits die Policía Nacional, die dem Innenminister untersteht und vor allem in den Städten vertreten ist. Gemeinsam mit ihren Kollegen von der Guardia Civil sollen sie für Sicherheit und Ordnung sorgen. Daneben haben beide Gruppierungen Spezialgebiete. Die Beamten der Policía Nacional (mit dunkelblauer Kleidung, 1280 Beamte auf den Balearen) kommen bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität zum Einsatz, sind aber auch für die Kontrollen an Grenzübergängen zuständig.

Die olivgrüne Guardia Civil (Truppenstärke auf den Balearen: rund 1000 Beamte) untersteht sowohl dem Innenminister als auch dem Verteidigungsminister. Sie ist eine militärische Einheit. Die Guardia Civil hat ihren Zuständigkeitsbereich in kleineren Orten und ländlichen Gegenden. Zu ihren Spezialgebieten gehören Verkehrskontrollen außerhalb von Städten sowie die Überwachung von Häfen, Flughäfen und Grenzen.

Schließlich sind in den meisten mallorquinischen Städten auch Beamte der Policía Local unterwegs (2099 auf Mallorca). Sie unterstehen der jeweiligen Stadtverwaltung und sind für die Einhaltung städtischer Verordnungen zuständig: Sie schlichten bei Nachbarschaftsstreitigkeiten und rücken bei Lärmbelästigung oder häuslicher Gewalt aus. Sie regeln bei Bedarf aber auch den Verkehr. Ihr charakteristisches Merkmal ist das Schachbrettmuster an der Mütze. Auf Initiative des balearischen Innenministeriums sind die Lokal-Polizisten neuerdings mit Motorrädern und Autos in den Regionalfarben unterwegs, allerdings sind noch nicht alle Fahrzeuge bunt lackiert.

Im Gegensatz zu Katalanen und Basken haben die Balearenbewohner noch keine eigene Regional-Polizei. Das soll sich nun aber bald ändern, obwohl noch nicht ganz klar ist, wofür die neue Truppe eigentlich gut sein soll – denn alle bestehenden Einheiten soll es weiter geben. „Über die Kompetenzen müssen wir noch verhandeln”, sagt Balearen-Innenminister José María Rodríguez.