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Ein Geheimtipp ist Es Trenc nur noch für Menschen, die noch nie auf Mallorca waren. Der einzige noch weitgehend naturbelassene Strand der Insel ist bei Urlaubern ebenso beliebt wie bei Residenten. Kein Wunder: Es Trenc wartet mit feinkörnigem, weißen Sand und kristallklarem Wasser auf, das sich im tieferen Bereich von Türkis zu Marineblau wandelt.

Doch der Strand wartet nicht nur mit Naturschönheit, sondern auch mit handfesten Umweltproblemen auf. Es Trenc ist bedroht. Der Sand entschwindet im Meer, die Playa wird zusehends schmaler und die Vegetation der inselweit nahezu einzigartigen Dünenlandschaft befindet sich unweigerlich im Niedergang. Kein Wunder, an Spitzentagen im Sommer trampeln weit über 4000 Besucher in dem Biotop herum.

Da ist es gut, dass gleich zwei positive Nachrichten vom Es Trenc zu vermelden sind. Zum einen ist dem Strand die Blaue Flagge aberkannt worden. Nicht wegen Wasserverschmutzung, sondern wegen mangelnder Infrastruktur. Logisch. Ein Naturstrand braucht keine urbanen Dienstleistungen. Vielleicht wird auf diese Weise so mancher von einem Besuch abgehalten.

Doch das Problem ist genereller Natur. So ist es durchaus zu begrüßen, dass die Balearen-Regierung den Natur– und Umweltschutz für Es Trenc verstärken will. Das „Wie” ist indes unklar. Umweltminister Jaume Font will im Wechselspiel Schützen-Nutzen eine Lösung im Konsens erzielen. Quasi im Einklang mit der Natur und den Privateigentümern im Hinterland. Eine sandige Angelegenheit. Denn gleichzeitig lassen sich beide Ziele kaum erreichen. Die Grundbesitzer wollen Parkplatzgebühren kassieren, und der Strand will absolute Ruhe.

Es ist daher durchaus an der Zeit, Zugangsbeschränkungen für Strandgänger zu erörtern, wenn man Es Trenc tatsächlich retten will. Auf der Felseninsel Cabrera hat man damit gute Erfahrungen gemacht. Es Trenc ist etwas Besonderes. Zugangsgebühren wären durchaus sinnvoll, wenn das Geld dem Strand zugute käme. Und nicht nur einigen wenigen Parkplatzbesitzern.