TW
0

Mindestens einen Monat lang wird sich der spanische König mit seiner Familie auf Mallorca aufhalten. Wie immer in fast 40 Jahren wird es aber nur zur Hälfte Sommerurlaub sein: Juan Carlos wird Staatsgäste empfangen, er wird sich vom spanischen Ministerpräsidenten über dessen Einschätzung der Weltlage unterrichten lassen, und er wird die „Ferien” bei wichtigen Anlässen unterbrechen.

Das alles macht Schlagzeilen. Sie und die dazugehörigen Fotos in der nationalen und internationalen Presse sind es, die den Monarchen und seine Familie für Mallorca so wertvoll machen.

Einen billigeren Werbeträger für die Insel gibt es nicht. In keinem Monat des Jahres erscheint der Name Mallorca so häufig in der Weltpresse wie im August; manche spanische Klatschpostille lebt nur von Mallorca.

Die Gratisreklame des Königs hat messbare Auswirkungen. Der spanische Tourismus nach Mallorca nimmt stetig zu, und auch im Ausland sagt sich mancher, dass ein Platz so schlecht nicht sein kann, an dem ein König seit Jahrzehnten Urlaub macht. Juan Carlos und seine Gäste korrigieren damit das Image, das der Insel noch immer anhaftet.

Kein Wunder, dass die Inseloberen auch den Mann dauerhaft an Mallorca binden wollen, der dem König dereinst nachfolgen wird: den Kronprinzen Felipe. Schon vor Jahren wurde ihm mit Son Vent ein repräsentatives Anwesen zur Verfügung gestellt. (Das nutzt er allerdings seltener als erhofft, weil er mit seiner Frau Letizia gern auch in deren Heimat Asturien reist.)

Das Tourismusministerium in Palma mit seinem chronisch dün– nen Werbeetat hat in der Königsfamilie seine besten Verbündeten. Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass Madrid die Tourismuswerbung für die Insel finanziell so wenig unterstützt: Keine spanische Urlaubsregion verfügt über so attraktive Zugpferde wie Mallorca.

P.S. Natürlich nicht nur königliche. Nehmen wir nur zwei Namen aus dieser Ausgabe: Michael Douglas und Paris Hilton. Die Äußerung des Weltstars zum Beispiel ist auch nicht mit Gold aufzuwiegen.