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Die schweren Unwetter der vergangenen Tage haben am Dienstagnachmittag in Alaró ein Todesopfer gefordert. Binnen kurzer Zeit waren mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen und hatten die Straßen und Häuser des Orts überflutet.

Maria Fiol Isern wurde von schlagartig eindringenden Wassermassen aus ihrem Haus gerissen und 20 Meter weiter unter ein parkendes Auto gespült. Für die 83-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Auf den landwirtschaftlichen Terrassen am Hang hinter ihrem Haus hatte sich aufgrund der sintflutartigen Regenfälle Wasser aufgestaut. Durch den stetig zunehmenden Druck des Wassers brach schließlich eine Mauer ein. Die fast anderthalb Meter hohe Flutwelle schoss durch die Hinterür, dann durch das Erdgeschoss hindurch und riss die Frau samt Vordertüre mit. Nahezu zeitgleich brach die Trennmauer zur Nachbarwohnung durch das dort gestaute Wasser ein.

Auch in anderen Gemeinden hieß es Land unter. An der Playa de Palma war schon am Montag nicht mehr zu erkennen, wo das Meer aufhörte und die Überschwemmungen anfingen. In Bunyola mussten am Dienstag Straßen gesperrt werden, in Sóller kam es zu Verkehrsbehinderungen durch kleine Erdrutsche und Steinschläge. Zahlreiche Torrentes konnten die Wassermassen nicht ableiten und traten über ihre Ufer. Mit Abstand am meisten regnete es in Orient. Innerhalb von 24 Stunden fielen 141 Liter Regen pro Quadratmeter. Menschen kamen dort nicht zu Schaden.

In der Nacht zum Mittwoch tobten vor allem in Palma schwere Gewitter. Mehr als 30 Liter pro Quadratmeter fielen jedoch nicht. Überschwemmungen blieben aus. „Heftige Unwetter sind im September auf Mallorca nicht ungewöhnlich”, meint der Chef des Meteorologischen Instituts in Porto Pí. Der Sommer verabschiede sich oft mit Donner, Blitz und sintflutartigen Regenfällen.

Aufgrund der wechselhaften Wetterlage gilt für Mallorca noch bis mindestens Donnerstag die zweithöchste Alarmstufe Orange. Damit wird offiziell vor heftigen Stürmen und schweren Regenfällen gewarnt. Zum Wochenende entspannt sich die Situation deutlich. Dann kann die Sonne wieder damit beginnen, die Insel trockenzulegen.

Bereits am Samstag hatte sich der Herbst mit ersten Unwettern angekündigt. In Santa Maria, Llucmajor, Campos und Colònia de Sant Jordi schüttete es wie aus Kübeln.

Ein Blitzeinschlag sorgte auf Mallorcas Flughafen am Sonntag für Chaos. Stundenlang funktionierte das EDV-System beim Einchecken nicht. Tausende von Koffern mussten auf der Insel bleiben und wurden nachgeschickt.