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Die Serie der Rekorde reißt nicht ab. Kaum ist die eine Sommersaison zu Ende, sagen die Reiseveranstalter für die kommende schon den nächsten Boom voraus. Mallorca 2007 soll noch besser werden als der Inselsommer 2006.

Schon dieses Jahr gingen den Verantwortlichen im Tourismusgeschäft angesichts der neuen Höchstmarken mitunter die Worte aus. Als „historisch” wurde die Entwicklung gut und oft beschrieben. Danach wurden „wunderbar”, „sagenhaft” und „großartig” bemüht. Allesamt wohlklingende Adjektive für den Tourismus-Boom auf den Inseln.

Und die Zahlen können sich durchaus sehen lassen. Über 10'8 Millionen Besucher statten den Balearen allein in den ersten neun Monaten des Jahres einen Besuch ab. Bei aller Euphorie über diesen Erfolg stellen sich erneut dieselben Fragen, wie sie bislang nach jeder Rekord-Saison anstanden. Wie soll, wie kann ein solches Wachstum überhaupt noch weitergehen?

Der Balearen-Regierung ist durchaus bewusst, dass die Tourismuswirtschaft auf den Inseln in den Sommermonaten nicht weiter wachsen kann. Man sei am Limit. Von daher will sie das Wachstum in den urlauberschwachen Jahreszeiten Frühling, Herbst und Winter fördern. Mit ihren Initiativen zur sogenannten Entzerrung der saisonalen Abhängigkeit setzt die Regierung somit aufs richtige Pferd. Mit Millionen Euro will Ministerpräsident Jaume Matas die Angebote für Golfer, Wanderer, Radler, Reiter, Kicker, Nautiker, Kulturreisende verbessern.

Jede Qualitätsverbesserung ist auf den Inseln durchaus sinnvoll. Und durchaus schwierig, wie der jüngste Streit um das Sanierungsprojekt Playa de Palma zeigt. Hier liegen Palma und Madrid parteipolitisch wieder einmal quer. Kleinliches Gezänk verzögert das Vorhaben. Daran wird sich bis zu den Wahlen im Mai nichts mehr ändern.

Mallorca wird auch das überleben. Eine Urlaubsdestination mit rund 100 Jahren Erfolgsgeschichte auf dem Buckel - von kleinen Wachstumsdellen einmal abgesehen - wird sich wegen einiger Monate Warterei nicht kirre machen lassen.