Auch in Sachen „Fernbeziehungen” hat Amerika mal wieder den
Vogel abgeschossen: Aktueller Verkaufshit made in USA ist der „Papa
aus Pappe”. Während Väter bei der US-Armee in Afghanistan oder im
Irak ausharren, sitzen ihre Foto-Doppelgänger in Lebensgröße auf
dem Auto-Rücksitz neben den Sprößlingen oder mit am Esstisch. Seit
eine Offizierin auf die abstruse Idee kam, ist „Flat Daddy” zur
Geheimwaffe der US-Army mutiert, um die Moral der Familien von
auswärts stationierten Soldaten zu stärken.
Gott sei Dank: Mallorca ist nicht Amerika. Doch Fernbeziehungen
gibt es auch hier zuhauf. Insgesamt, so schätzen Experten, pendelt
jedes achte Paar in Deutschland, und Mallorca ist dabei ein oft
angesteuertes Liebesziel. Christine Koller etwa fliegt seit acht
Jahren rund zweimal im Monat von München nach Palma, kennt die
Höhen und Tiefen solcher Beziehungen und hat darüber auch ein Buch
geschrieben: „Liebe auf Distanz”. Klarer Pluspunkt: Die
„Verliebtheit” hält länger, der Alltag bleibt außen vor. Die
gemeinsame Zeit wird bewusst genossen: „Eintönigkeit ist ein
Fremdwort”, so Diplom-Psychologin Sabrina Steck.
Probleme gibt's natürlich auch. „Oft sind es die Frauen, die
zunehmend eine Perspektive in der Beziehung brauchen”, hat die
Psychologin festgestellt. Eifersucht kann eine Rolle spielen oder
der Wunsch nach einem Kind, einer „richtigen” Familie. In MM
berichten Paare über ihre Fernbeziehung. Auch wenn die
Glückshormone dabei nicht zu kurz kommen – die aufkommenden Phasen
des „Solo-Blues” sind auch nicht gerade von Pappe.
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