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Mit einem eigenen Wahlprogramm der Munar-Partei Unió Mallorquina (UM) für Palmas erste Meereslinie geht der Polit-Streit um die Umgestaltung der städtischen Meeresfront in eine neuen Runde. Der UM-Bürgermeisterkandidat Miquel Nadal legte vergangene Woche eine Infobroschüre für potenzielle Wähler auf, in der er im Falle seines Wahlsieges die Schaffung einer weitläufigen Grünzone rund um das Gesa-Hochhaus in Aussicht stellt. Diese Grünzone solle mit dem bestehenden Parc de la Mar zusammenwachsen; zudem sei die autobahnartige Straße in den Untergrund zu verlegen, um einen direkten Meerzugang vom Park aus zu ermöglichen. Das Gesa-Haus selbst will Nadal in ein Kulturzentrum umwandeln. Die Baufirma Núñez y Navarro, die auf der umstrittenen Fläche 200 Wohneinheiten zu errichten plant, will der OB-Kandidat Nadal alternative Flächen im Stadtgebiet anbieten, um so die Entschädigungszahlungen von rund 200 Millionen Euro zu vermeiden.

Die in Palma regierende konservative Volkspartei (PP) reagierte mit massiver Kritik auf das Wahlprogramm Nadals. Die UM wolle sich nur an der Baufirma sowie an der Rathausführung rächen, schäumte der konservative Bau-Dezernent Javier Rodrigo de Santos. Nadal habe in seiner Funktion als Vize-Vorsitzender des Inselrates selbst für die von der PP favorisierte Umgestaltung gestimmt, gegen die er nun als Kandidat zu Felde ziehe.

Einig sind sich die Regierungspartner PP und UM indes darin, dass der Bau des Kongresspalastes wie geplant voranzugehen habe. Der Beginn der Arbeiten ist für Anfang 2007 angesetzt. Zur selben Zeit soll auch die Messe-Palma wie geplant an den Flughafen Palma umziehen.