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Die Nachricht von einem angeblichen Überraschungscoup beherrschte am Montag die Radsport-Nachrichten. Das Team T-Mobile sei dabei, Alejandro Valverde vom Team Caisse d'Epargne-Illes Balears zu verpflichten. Die Team-Manager Bob Stapleton und Rolf Aldag wären zu Valverde gereist, um alles klarzumachen. Die Welt des Radsports war erstaunt. „Wir waren genauso überrascht, als wir davon hörten. Wir sind nicht in Madrid oder Murcia gewesen, sondern hier auf Mallorca”, betont Rolf Aldag am Dienstag im MM-Gespräch im Robinson-Club Cala Serena. Denn das Team T-Mobile hat dort sein alljährliches Trainingslager begonnen. Auch die Frauenmannschaft ist mit von der Partie.

„Ich hatte mit Valverde zum letzten Mal vor fünf Wochen Kontakt”, meint Aldag und bestätigt damit, dass die Magenta-Truppe tatsächlich mit dem spanischen Star verhandelt hat.

Laut einem offiziellen Statement von T-Mobile-Teamsprecher Stefan Wagner habe das Gespräch Anfang Dezember in Murcia stattgefunden. Inhalt sei die neue Teamphilosophie gewesen, inklusive Anti-Doping-Kampf. Wagner: „Wir haben Valverde, der uns versicherte, nicht mit dem Doping-Arzt Fuentes zusammengearbeitet zu haben, danach die für uns erforderlichen Unterlagen zugeschickt, die er unterschreiben sollte.” Dazu habe auch das Einverständnis gehört, einer DNA-Analyse zuzustimmen. „Wir haben seit vier Wochen nichts mehr von ihm gehört, so dass die Angelegenheit für uns jetzt erledigt ist”, meint Wagner.

Einer wie Valverde hätte Teamchef Aldag gut ins Konzept gepasst. Denn T-Mobile tritt dieses Jahr ohne Star, aber mit vielen Nachwuchshoffnungen an. „Wenn da jemand ist, der Resultate bringt, kann man Druck von den jungen Fahrern nehmen”, erläutert der langjährige Telekom– und T-Mobile-Profi das Interesse an Valverde.

Die Namen der aktuellen T-Mobile-Fahrer sind bisher nur Radsport-Fans geläufig. Von jungen Leuten wie Linus Gerdemann, Patrik Sinkewitz oder dem U23-Weltmeister Gerald Ciolek bekommt man aber noch einiges zu hören.

An diesem Samstag, 13. Januar, wird das neue T-Mobile-Team im Robinson-Club offiziell präsentiert. Dann kann auch Rolf Aldag nochmals seine Erwartungen auf den Punkt bringen: Man habe keinen Star, aber „richtig, richtig gute Rennfahrer”. „Bei den vielen jungen Fahrern macht es keinen Sinn, wenn wir sagen, wir erwarten 35 oder 37 Siege. Ich erwarte volle Einsatzbereitschaft und dass alle völlig fertig ins Ziel kommen.”