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Diesmal war es nicht die Immigration. Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar (Uniò Mallorquina, UM) setzte am Montag in der Generaldebatte des Consell de Mallorca auf das Thema Bau. Vor dem Hintergrund des Schmiergeld-Skandals von Andratx schlug die Politikerin die Schaffung eines „Sindic del Territori” vor, ein neues Instrument der Bauaufsicht mit einer Art Ombudsmann für Landschaftsschutz.

Munar, die sich auch schon in den vergangenen Wochen mit dem Thema profiliert, weil vom Koalitionspartner Partido Popular (PP) entfernt hatte, will erreichen, dass das zu schaffende Organ von allen beteiligten Institutionen mit der Vollmacht ausgestattet wird, alle Bautätigkeiten zu überwachen. Es soll auch Anlaufstelle sein für die Anzeige von Verstößen, kurz: der Garant dafür, dass die Gesetze eingehalten werden.

Ganz ließ die Präsidentin die Immigration aber nicht beiseite. In der eher gemäßigten Rede forderte Munar, die früher wiederholt betont hatte, dass Mallorca keine weiteren Auswanderer mehr aufnehmen könne, „Maßnahmen auf allen Ebenen”. Man müsse verhindern, dass die kulturelle Vielfalt, die die Immigration mit sich bringe, das Verschwinden wesentlicher Merkmale der Identität der Insulaner verursache. In diesem Zusammenhang mahnte Munar auch einen Pakt für die mallorquinische Sprache über Parteigrenzen hinweg an.

Schließlich rechtfertigte Munar den fast abgeschlossenen Ausbau des Straßennetzes, insbesondere der ihr unterstellten Trassen. Es sei nicht nur um bequemere Fortbewegung gegangen, sondern vor allem um mehr Sicherheit.

Die linke und grüne Opposition im Inselrat versuchte das Bild der Sauberfrau Munar zu demontieren. Die Sprecher kritisierten unter anderem, dass Munar hohe Summen von Zuschüssen an ihr genehme Institutionen und Vereinigungen gewähre Dieser Klientelismus sei auch eine Art Korruption.