TW
0

Mallorca - Unter dem Motto „Die Zukunft ist unser” haben am vergangenen Wochenende in Palma Tausende Menschen für ein stärkeren Gebrauch der katalanischen Sprache auf den Inseln demonstriert. Anlässlich des „Tages der Sprache und der Selbstregierung” (Diada per la Llengua i l'Autogovern) nahmen an der Kundgebung auf der Plaça Major nach Veranstalterangaben 30.000 Menschen, nach Angaben der Lokalpolizei 8000 Menschen teil. Medienberichten zufolge schätzte die Nationalpolizei die Anzahl der Teilnehmer auf 13.000.

Zur Diada aufgerufen hatte das Balearische Kulturwerk OCB. Die Organisation ist der eifrigste Verfechter des Catalán auf den Inseln. Sie hat sich wiederholt mit massiver Kritik an der konservativen Regierungspartei PP hervorgetan. Von den linken Oppostionsparteien waren zahlreiche Politiker wie etwa Präsidentschaftskandidat Francesc Antich oder Palmas Bürgermeisterkandidatin Aina Calvo (beide PSOE) anwesend.

Die Teilnehmer der Kundgebung hielten auf der Plaça Major gelbe oder rote Pappbögen über den Kopf, um so ein farbiges Mosaik zu bilden. Aus der Vogelperspektive betrachtet entstand dabei der Schriftzug des Veranstaltungsmottos „El Futur És Nostre”. Das OCB hatte eigens ein Kleinflugzeug gechartert, das mehrfach den Platz überflog und Aufnahmen machte.

OCB-Präsident Jaume Mateu forderte die Umsetzung der Gesetze, die den „natürlichen und normalen Einsatz unserer Sprache” zu ermöglichen haben.

Nach Ansicht des OCB hat der Gebrauch des Catalán noch lange nicht alle ihm zustehenden Bereiche durchdrungen. Insbesondere im Polizei– und Gerichtswesen komme es zu Sprachkonflikten. Der öffentliche Balearen-Sender IB3 strahle zudem Spielfilme in Spanisch aus, kritisierte das OCB. Anders als in Katalonien mache das Balearen-Statut das Erlernen des Catalán nicht zur Pflicht. Das dreisprachige Schulprogramm der Balearen-Regierung, „Trilingüis mo”, diene nicht der Stärkung des Englischen, vielmehr solle damit Catalán zurückgedrängt werden.

Einer Studie zufolge verstehen 93 der Bevölkerung Catalán, 77 Prozent können es sprechen und 51 Prozent auch schreiben. In den Dörfern der Inseln gebrauchen 60 bis 80 Prozent der Menschen Batalán im Alltag. In Palma sinkt der Wert auf 20 bis 40 Prozent.