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Sehr gut. So die Reaktion einer engagierten Tierschützerin dieser Tage auf die Information, dass erneut eine illegale Hahnenkampf-Arena auf Mallorca ausgehoben wurde. Was daran gut ist? Dass etwas unternommen wird. Die Tierschützer-Szene kann sich zurzeit über Mangel an „Aufreger-Themen” wirklich nicht beklagen. Erst die Schließung des privaten Tierheims Centro Canino: Den Tieren drohte die Zwangstötung in Son Reus. Angriffe auf das städtische Tierheim, eine dritte Aussetzung der Schließung sorgt kurzfristig für eine weitere Verschnaufpause. Alsdann fliegt eine kaltblütig betriebene Hahnenkampf-Arena in Ariany auf, und am Sonntag nun demonstrieren mallorquinische (!) Tierfreunde in Palma.

Das Paradoxe: Trotz aller emotionaler Aufgewühltheit scheinen diese Horrormeldungen die Tierfreunde auf der Insel zusammenrücken zu lassen. Trotz gelegentlicher gegenseitiger Schuldzuweisungen – die Solidarität überwiegt. Wie auch die allgemeine Einschätzung, dass sich der Tierschutz auf Mallorca, trotz allem, langsam aber stetig verbessert hat. Eine Sensibilisierung für artgerechte Tierhaltung sei vor allem auch bei den Einheimischen zu konstatieren, zumindest in den Städten. Vor zehn Jahren, so eine Tierschützerin, sei ein Mallorquiner mit Hund an der Leine schlicht nicht vorstellbar gewesen. Heute sind sie auf den Straßen genauso oft zu sehen wie in den Tierarztpraxen, die auf der Insel immer zahlreicher vertreten sind.

Auf den Dörfern sieht die Welt vielfach natürlich noch ganz anders aus: Kettenhunde in fast verlassenen Fincas, Welpenhandel in Pappkartons auf den Markplätzen, illegale Massenzuchtbetriebe, selbst Hundekämpfe sind hier immer noch alles andere als tabu. Das, so eine Tierschützerin, sei aber kein „Mallorca”-spezifisches Problem, auf dem südspanischen Festland, wo deutlich weniger multikultureller Austausch herrsche, seien die Zustände deutlich dramatischer. Natürlich bleibt auch hier noch viel zu tun. Aber wie wusste schon Peter Ustinov: „Ein Optimist ist jemand, der genau weiß, wie traurig die Welt sein kann, während ein Pessimist täglich neu zu dieser Erkenntnis gelangt.”