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Mehrere Dutzend Dorfbewohner haben sich am Samstag in Campos vor dem Rathaus versammelt, um ihre Solidarität mit drei jungen Männern zu demonstrieren, die beschuldigt werden, Anfang April ein 13-jähriges Mädchen vergewaltigt zu haben.

Vor allem Jugendliche nutzten die Gelegenheit, bei der nicht genehmigten Veranstaltung ihre Meinung kundzutun. Im Dorf ist die Ansicht weit verbreitet, das Mädchen habe dem Geschlechtsverkehr mit den drei 17 Jahre alten Heranwachsenden zugestimmt. So sei das Mädchen, das aus Porreres stammt, noch in den ersten Tagen nach der Tat mit einem der nun Beschuldigten Eis essen gegangen. Drei Tage nach der vermeintlichen Vergewaltigung erstattete die 13-Jährige Anzeige.

Laut der Tageszeitung Ultima Hora ist der Fall eindeutig. Die Ermittler halten die Vergewaltigung für erwiesen. Es gebe ein Video, das die Beschuldigten während der Tat drehten. Außerdem sollen sie dem Mädchen zwei Textmitteilungen auf das Mobiltelefon geschickt haben, in denen sie der 13-Jährigen mit dem Tod drohen, falls sie die Tat anzeige. Die drei Jugendlichen sind derzeit in einer geschlossenen Anstalt für jugendliche Straftäter untergebracht.

Zuletzt hatte auf Mallorca ein Fall für Furore gesorgt, bei dem mehrere Jugendliche in Muro ein minderjähriges Mädchen vergewaltigt haben sollen. Dort drohte die Lage zu eskalieren, weil Dorfbewohner massiv gegen die vermeintlichen Täter vorgingen und deren Bestrafung forderten - bei den Beschuldigten handelte es sich um junge Männer marokkanischer Abstammung.