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Auf Mallorca Spanisch lernen? Wo es von Deutschen - Urlaubern wie Residenten - nur so wimmelt und viele Einheimische Deutsch sprechen? Macht es nicht mehr Sinn, in einer Gegend die Weltsprache Castellano zu erlernen, in der man nicht ständig die eigene Muttersprache hört? Diese Einwände mögen auf den ersten Blick richtig sein, doch der Schein trügt: Die Insel ist reich an den unterschiedlichsten Sprachkurs-Angeboten - die meisten davon finden sich in Palma und Umgebung.

Die ideale Voraussetzung also, um den Urlaub an Strand und Meer mit dem Erlernen der spanischen Sprache zu verbinden. Die Preiskategorien unterscheiden sich teilweise beachtlich - für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Auch das Kursangebot selbst ist weit gestreut: Es gibt Standard- und Intensivkurse für Gruppen sowie im Einzelunterricht, Familien- und Kinderkurse, "Business Spanisch", spezielle Seminare für Residenten und sogar Kurse kombiniert mit Freizeitaktivitäten: So werden Hürden beim Grammatikverständnis bei "Spanisch und Wandern" (www.spa nisch-und-wandern.com) im wahrsten Sinne des Wortes genommen. Muttersprachler und Lernende gehen gemeinsam auf Tour, entdecken dabei nicht nur Schönheiten der Insel, sondern auch viele neue Vokabeln oder Eselsbrücken. An der frischen Luft gelernt wird auch bei "International House Palma": Hier wird das Pauken mit einem Segeltörn in Zusammenarbeit mit dem Segelclub El Arenal verbunden - und wenn der trockene Stoff auf peitschendem Nass plötzlich mit Spannung und Freude gelernt wird, sieht so mancher in Sachen Sprachbegabung plötzlich neues Land.

Als Standardkurse werden in den meisten Einrichtungen Seminare mit 20 Stunden pro Woche bezeichnet (fünf Tage, vier Stunden täglich), Intensivkurse beinhalten meist zwischen 30 und 40 Stunden die Woche. In vielen Schulen können die Schüler wählen, ob sie zehn, 20, 30 oder 40 Stunden in der Woche Unterricht haben wollen. Dabei ist zu beachten, ob die jeweilige Einrichtung Schulstunden (45 Minuten) oder normale Zeitstunden (manchmal auch wegen kurzer Lernpausen 55 Minuten) meint.

Einige Schulen werben damit, dass der Unterricht ausschließlich von Muttersprachlern gegeben wird, andere wiederum legen Wert darauf, dass die Lerneinheiten in einer besonders entspannten und urlaubsähnlichen Atmosphäre, etwa am Strand oder unter Palmen, stattfinden.

Einer ganz besonderen Methode bedient sich das "Alpha Institute". Dabei werden innerhalb sechs Tagen bis zu 900 Vokabeln im Langzeitgedächtnis verankert. Möglich wird dies dadurch, dass der Stoff im mentalaktiven Alpha-Zustand des Gehirns vermittelt wird, bei dem das Kurzzeitgedächtnis zeitweise ausgeschaltet wird und das Wissen somit direkt ins Langzeitgedächtnis sickert.

Wer nicht die Schulbank drücken und sich lieber autodidaktisch heranwagen möchte, hat die Qual der Wahl: Der Klassiker ist die Kombination aus Lehrbuch und CD für Hörverstehensübungen. Hier hat sich etwa "Studio Español" bewährt - das meistverkaufte Lehrwerke in Palmas deutscher Buchhandlung "Dialog".

Immer beliebter werden auch kostenpflichtige Online-Kurse, bei dem die Unterrichtsmaterialien direkt im Netz oder zum Download angeboten werden und der Lernende meist den Anweisungen eines virtuellen Lehrers folgt. Besonders wichtig für Autodidakten: die Motivation bewahren.

Je bunter, abwechslungsreicher und ansprechender man sich die Sprach-Häppchen selbst präsentiert, desto länger bleibt man am Ball. Das Lesen von Kinderbüchern auf Spanisch kann helfen, auch das regelmäßige Besuchen eines Kinofilms in Spanisch oder in der Muttersprache mit spanischen Untertiteln (zum Beispiel in Palmas Programmkino "Renoir"). Für das Sprechtempo spanischer Fernsehsendungen dagegen sollte der Lernende bereits fortgeschritten sein. Wer nicht vor Ort ist, kann es auch über Internet abfragen: Der öffentlich-rechtliche Sender RTVE (www.rtve.es) hat ein gut sortiertes Programm im Netz.