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Mit Margarita Nájera soll die Sanierung der Playa de Palma endlich vorankommen. So sehen es zumindest alle Beteiligten des Konsortiums zur Modernisierung und Verschönerung der Tourismusmeile zwischen Can Pastilla und S'Arenal. Die bisherige balearische Arbeitsministerin und ehemalige Bürgermeisterin von Calvià, Nájera, wurde wie angekündigt (MM 36/2008) am Freitag vergangene Woche zur neuen Geschäftsführerin des Konsortiums gewählt. Die Abstimmung fiel einstimmig aus, wie alle Seiten betonten.

Das Konsortium besteht aus Vertretern der spanischen Zentral- und der balearischen Regionalregierung, des Inselrates Mallorcas und der Stadtverwaltung Palma und Llucmajor. Der Posten der Geschäftsführerin des Konsortiums hat jedoch – ganz neu – eine Besonderheit: Die Inhaberin Nájera ist zugleich die „Beauftragte der spanischen Zentralregierung zur integralen Umwandlung der Playa de Palma”. Dieses Amt in Personalunion war der sozialistischen Politikerin vom spanischen Kabinett bereits eine Woche zuvor in Aussicht gestellt worden. Doch genau diese Ankündigung erwies sich als vorschnell und führte zu Spannungen in der Balearen-Regierung. Zwar wird diese wie in Madrid von den Sozialisten gestellt, doch in Palma ist das Tourismus-Ressort in den Händen des Juniorpartners Unió Mallorquina (UM). Als Nájera vom spanischen Tourismusministerium ins Spiel gebracht wurde, war die UM-Seite auf den Inseln offenbar noch gar nicht konsultiert worden.

Den Ausweg aus dieser delikaten Situation fand man darin, dass es das Konsortium sein sollte, das der erkorenen Nájera definitiv den Amtssegen erteilt. Noch bis Donnerstagabend sollen auf der Insel PSOE und UM miteinander verhandelt haben, damit die Ernennung erfolgen konnte. Am Freitag, so die spanischen Medien, lief dann alles glatt.

Die obersten Vertreter der balearischen Tourimusindustrie sind voll des Lobes ob der Ernennung. „Sie hat das richtige Profil, um einen guten Job zu machen”, sagte der Präsident des mallorquinischen Hotelverbandes, Antoni Horrach.

Einzig die Tourismus-Sprecherin der oppositionellen Konservativen im spanischen Parlament, María Salom, ließ kein gutes Haar an Nájera. „Die Arbeitsministerin flieht aus der Archipelsregierung, um sich nicht den steigenden Arbeitslosenzahlen stellen zu müssen”, sagte Salom. Die Playa de Palma bedürfe keiner renommierten Namen, sondern vor allem des Geldes.

Ungeachtet der Kritik gilt Nájera als anerkannte Modernisiererin. Die gebürtige Baskin hatte in ihren zwölf Jahren als Alkaldin von Calvià veraltete Hotels abgerissen, Grünzonen und Parkplätze sowie Flaniermeilen angelegt. Sie galt europaweit als Pionierin bei der Erneuerung der Infrastrukturen für den Massentourismus. Nun soll sie diese Aufgabe an der Playa de Palma umsetzen.

In einer ersten Reaktion sagte Nájera, der Wandel werde zehn Jahre benötigen. Zu konkreten Vorhaben und Investitionssummen sagte sie nichts. Nájera hat nun knapp zwei Wochen Zeit, ihr Mitarbeiterteam für die neue Aufgabe zusammenzustellen.