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Während in diesen Tagen auf Mallorca bereits viele Hotelbetriebe in ihren traditionellen Winterschlaf gesunken sind, hält im Inselosten ein Übernachtungsunternehmen den Betrieb seit Jahren aufrecht. Es ist der Robinson Club Cala Serena bei Cala d'Or. „Wir haben 365 Tage im Jahr geöffnet”, sagt Tina Schmidt, Assistentin der Geschäftsführung der Robinson Clubs in Spanien und Portugal (TUI AG).

Die Gemeinde von Felanitx, auf deren Gemarkung das Ressort an der Cala Serena liegt, kann sich glücklich schätzen. Die Tatsache, dass der Hotelbetrieb auch in der kalten Jahreszeit weiterläuft, bedeutet, dass es 220 Beschäftigte mehr sind, die ohne saisonale Unterbrechung in Lohn und Arbeit stehen. (Im Sommer sind es 250).

Gerade im Osten und Norden der Insel verwandeln sich die sommers vor Leben strotzenden Tourismusorte im Winter in regelrechte Geisterstädte. Auch an der Playa de Palma werden im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent weniger Hotels geöffnet haben. Wie kann es also sein, dass beim Robinson Club keinerlei winterliche Zwangspause ansteht?

„Der Club wurde von Anfang so konzipiert, dass er zwölf Monate im Jahr geöffnet hat”, sagt Club-Direktor Klaus Augustin und erinnert an die Wiedereröffnung des Resorts im Juli 2003. Damals war der Club nach 22 Monaten Bauzeit völlig neu entstanden. (An derselben Stelle befand sich einst die Urlaubsanlage Stellamaris.)

Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf etwa 50 Millionen Euro. Für Montserrate „Monti” Galmés, Robinson-Regionaldirektor für Spanien und Portugal, ist das eine klare Sache: „Eine solche Investition wäre nicht zu rechtfertigen gewesen, wenn wir nicht vollständig auf Ganzjahresbetrieb gesetzt hätten.”

Als Grundvoraussetzungen wies der Neubau – zuvorderst – eine moderne Heizungsanlage samt Wärmeisolierungen nach hohen europäischen Standards auf. Gleichzeitig wurde auf Nachhaltigkeit gesetzt. Hightech hält den Energie- und Wasserverbrauch so niedrig wie möglich. Solarthermik auf dem Dach sorgt für Heißwasser beim Duschen und für 28'5 Grad im Pool. Für seine kontinuierliche Umsetzung anerkannter Öko-Standards wie EMAS ist der Robinson Club alljährlich auf den ersten drei Plätzen des TUI-Umwelt-Champions zu finden.

Weitere Pluspunkte, mit denen man auch im Winter Gäste auf die Insel lockt, sind ein großräumiger Wellness-Bereich mit vielen Anwendungen sowie ein weites Angebot an Sportmöglichkeiten. Gerade für Aktivurlauber wie Radsportler seien die Wintermonate die interessantere Zeit auf Mallorca. „Es ist dann nicht zu heiß, und auf den Landstraßen sind viel weniger Autos unterwegs.”

Neben den Sport- und Wellness-Gästen setzt der Robinson Club für die Wintermonate auf das Gruppen- und Incentive-Geschäft, etwa zur Schulung von Firmenmitarbeitern oder für Produktpräsentationen. Auf diesem Gebiet ist der Club in Cala Serena so erfolgreich wie nie. Von Ende Januar bis Anfang April hat Mercedes-Benz das Resort exklusiv gemietet, um dort rund 15.000 Autohändlern aus aller Welt neue Modelle vorzustellen. Händlertagungen dieser Art gibt es im Club seit seiner Eröffnung. Ein Stammgast ist etwa Harley-Davidson.

Apropos Stammgäste: Individuelle Club-Urlauber bilden nach Augustins Worten das dritte Standbein, so dass selbst im schwächsten Monat des Jahres – Dezember – bei Belegungsraten von 40 Prozent der Break-even erreicht wird. Im Jahresschnitt beträgt die Belegung 72 Prozen, im August sogar 98 Prozent. Der Winter hat an der Cala Serena keine Chance.