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Wir wünschen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches 2009.” So oder so ähnlich lauten die Botschaften, die dieser Tage den elektronischen Posteingang – die Karte ist out – füllen. The same procedure as every year? Nicht ganz. Nicht wenige haben den Wunsch, dass 2009 geschäftlich erfolgreich sein möge, deutlicher herausgestrichen als üblich. Die Krise ist noch nicht besiegt, und die Angst vor ihr schon gar nicht.

Auch auf Mallorca soll den jüngsten Prognosen zufolge das Jahr mit einer Rezession beginnen. Keine gutes Omen für die vielen vielen Tausend, die um ihre Jobs auf dem Bau oder in den Makler-Büros bangen oder sie schon verloren haben. Aber die Wirtschaftsexperten sagen auch: Die Insel hat gute Chancen, sich in der zweiten Jahreshälfte wieder zu erholen. Das wollen wir hören! Zur Aufarbeitung der Krisengeschichte gehört auch die Einsicht, dass es so gar nicht weitergehen konnte. Ein fortgesetztes ungezügeltes Wachstum auf dem Bau hätte in nicht allzu ferner Zukunft die Insel zerstört und unsere Lebensgrundlage vernichtet. Wäre Palma noch schön, wenn sich seine Vororte mit Inca vereinten? Auf die Gefahr hin, dass es für Betroffene wie Hohn klingen mag: Das Ende dieses Booms war bitter notwendig. Das bedeutet auch, dass der Wunsch, die Krise hinter sich zu lassen, nicht mit einem „weiter so” gleichgesetzt werden darf.

Dass sich Mallorca rasch erholt – sofern wir von (nicht nur wirtschaftlichen) Katastrophen weltweiten Ausmaßes verschont bleiben – dürfen wir getrost annehmen. Der Tourismus ist bislang eine sichere Bank, und an der Attraktivität der Insel als Zweitwohnsitz hat sich ja nichts geändert. Allenfalls zum Positiven: Die Preisspirale nach oben ist gestoppt.

Nur selbstverständlich ist die Erfolgsstory Mallorca nicht mehr. Das Produkt muss intensiv weiterentwickelt werden. Gute Unternehmer dafür hat die Insel, gute Politiker leider wenige. Wenigstens misten die Staatsanwälte gerade aus – eine der guten Nachrichten eines durchwachsenen Jahres.