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Ein Traumhaus auf Mallorca für 99 Euro – diese Idee hat offenbar Zugkraft. Denn die Resonanz auf die ersten mallorquinischen Hausverlosungen, die in der vergangenen Woche angelaufen sind, ist enorm. Abgesehen von Leserbriefen, E-Mails und Anrufen, die seitdem in der Redaktion eingehen (lesen Sie dazu auch die Leserbriefseite und den Artikel rechts), äußern sich die Veranstalter der Verlosungen zufrieden. Christian Gibler, der sein Haus in Palmas Stadtteil El Terreno verlost, will bereits „weit mehr als 1000” Registrierungen im Internet gezählt haben. Frank Heber, der eine Finca in S'Alqueria Blanca verlost, hat bisher „fast 1000” Registrierungen, wie er sagt. Die meisten virtuellen Lose seien auf Mallorca verkauft worden, aber es gebe auch eine Vielzahl von Interessenten aus anderen Ländern.

Auch unter Mallorcas Maklern werden die Verlosungen, die unabhängig voneinander stattfinden, genau verfolgt. Immobilienunternehmer Lutz Minkner etwa bestätigte unter der Woche, dass beide Immobilien bei ihm auch zum Verkauf stehen. „Beides gleichzeitig geht ja wohl nicht”, sagte er. Sowohl Gibler als auch Heber räumen auf Nachfrage ein, ursprünglich den Verkauf per Makler geplant zu haben. Nachdem das monatelang nicht gelungen ist, sei ihnen unabhängig voneinander die Idee mit der Verlosung gekommen. Beide beteuern, den Verkauf der jeweiligen Immobilie nicht weiterverfolgen zu wollen. Die Häuser würden ausschließlich verlost.

Zur Frage der Legalität einer solchen Hausverlosung verweisen sowohl Gibler als auch Heber auf ihre jeweiligen Anwälte und Notare, die das gesamte Prozedere auf seine Rechtsgültigkeit hin überprüft hätten. Auch die für Glücksspiel zuständige Behörde im balearischen Innenministerium hatte auf Nachfrage keine Bedenken vorgebracht. Verlosungen im Internet seien rechtlich nicht geregelt und darum werde man nicht tätig.

Derweil ist laut Medienberichten am Dienstag in Österreich eine Villa erfolgreich verlost worden. 9999 Personen hatten je 99 Euro gezahlt und dafür eine Losnummer erhalten. Bei der notariell beaufsichtigten Ziehung war dann ein 50-Jähriger als Gewinner ausgelost worden. Nach diesem Muster sollen auch die Verlosungen auf der Insel laufen. Allerdings stehen im Fall der Finca in S'Alqueria Blanca 19.999 Lose zum Verkauf (www.traumhausver losung.info), im Fall des Stadthauses in Palma 15.999 (www.hausverlosungmall orca.com).

Werden weniger Lose verkauft, soll das bis dahin eingezahlte Geld nach Abzug einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von 15 Euro zurückgezahlt werden. Auf den Gewinner sollen laut den Veranstaltern keine weiteren Kosten als die 99 Euro für die Losnummer zukommen. Alle Steuern und Gebühren sollen von dem eingenommenen Geld bezahlt werden, heißt es.

Die dritte angekündigte Verlosung einer Mallorca-Finca musste allerdings auf Ende Januar verschoben werden, weil es Schwierigkeiten mit den Teilnahmebedingungen gibt.