Die "Correfocs" sind ein gigantisches und beliebtes Spektakel auf Mallorca.

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Wenn die „dimonis“ (Teufel) und „bésties“ (Bestien) bei den Stadt- und Dorffesten auf der Insel losgelassen werden, dann zischt und knallt es nur so, und Funkenregen prasselt auf die Zuschauer nieder, die sich allzu dicht an den „correfoc“ (Feuerlauf) heranwagen. Ein Heidenspaß für die feuerspeienden Ungeheuer und die Zuschauer – Zehntausende waren es erst vor Kurzem bei den pyrotechnischen Spektakeln aus Anlass der Fiesta Sant Sebastià in Palma.

Doch nun haben die Freunde des pyrotechnischen Brauchtums Angst, dass Brüssel ihnen bürokratische Steine in den Weg legt: Das Europaparlament hat vor zwei Jahren eine „Richtline über das Inverkehrbringen pyrotechnischer Gegenstände” (2007/23/CE) erlassen, die im Juli 2010 in Kraft treten wird und für die an mallorquinischen Fiestas üblichen Feuerspiele und ähnliche Spektakel in anderen spanischen Regionen das Aus bedeuten kann.

Unter anderem wird im EU-Dekret das Mindestalter beim Gebrauch von Böllern und Feuerwerkskörpern je nach Gefährlichkeitsgrad genau definiert. Auch der Sicherheitsabstand ist dort festgelegt: Zu Feuerwerkskörpern mit „mittlerer Gefährlichkeit“ muss etwa ein Abstand von 15 Metern eingehalten werden, zu wenig gefährlichem Teufelszeug ein Abstand von acht Metern: das Ende vom infernalen Straßenlauf mit Feuerdrachen, Fackeln und Krachern.

Ganz sang- und klanglos wollen die Dämonen und Biester das Feld der Fiestas aber nicht räumen: Der Verband der Teufelsgruppen organisiert für Samstag, 7. Februar, eine Demonstration, die um 12 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Rathausplatz enden soll. Ihre Forderung ist die Schaffung eines eigenen „Feuer-Gesetzes“ durch die autonomen Regionen. Außerdem soll die Figur des „dimoni“ als Kulturgut unter Schutz gestellt und so vor dem Scheiterhaufen bewahrt werden.