Es wird ungemütlich für Autofahrer auf
Mallorca, die mit ausländischen Kennzeichen unterwegs sind. Die
Gemeinde Andratx plant eine Kontrollaktion, bei der über die
Ummeldepflicht informiert werden soll. Lokalpolizei und Zoll werden
in den nächsten Tagen an besonders häufig von Ausländern besuchten
Orten präsent sein, heißt es in einer Mitteilung der
Gemeindeverwaltung. Die Kontrollen sollen vor allem an Schulen und
am Hafen stattfinden. Die Polizisten werden Informationsmaterial
verteilen, das unter anderem auf Deutsch und Englisch erhältlich
sei. „Zunächst einmal handelt es sich um eine
Informationskampagne”, so eine Gemeindesprecherin. Erst wenn die
Betroffenen dann ihrer Ummeldepflicht nicht nachkommen, werde die
Polizei Fahrzeuge stilllegen und erst wieder freigeben, wenn die
Ummeldung erfolgt sei.
Die zuständige Gemeinderätin Isabel Alemany begründet die Aktion
wie folgt: „Autos mit ausländischen Kennzeichen sind in Spanien in
keinem Register erfasst und können deshalb weder lokalisiert noch
kontrolliert werden.” Deshalb sei es unbedingt nötig, dass die
Betroffenen ihren Verpflichtungen nachkommen – wie alle anderen
Bürger. Mallorcas Gemeinden können die KfZ-Steuer nur von
Fahrzeughaltern kassieren, die ihr Auto in Spanien zugelassen
haben.
Bereits in den vergangenen Tagen berichteten MM-Leser von
verstärkten Kontrollen in Andratx. Polizisten hätten sie
aufgefordert, ihr Auto umzumelden, so eine Deutsche mit
Ferienimmobilie in dem Küstenort: „Seitdem traue ich mich nicht
mehr, mit dem Auto zu fahren.” Und auch in Cala Rajada hat die
Polizei ihr Augenmerk offenbar verstärkt auf Autos mit
ausländischen Kennzeichen gelegt, die nach spanischem Recht
umgemeldet werden müssen (lesen Sie dazu den Info-Kasten
rechts).
Mallorcas Polizei und der Zoll kontrollieren traditionell in der
Nebensaison ausländische Fahrzeughalter. Bisher gab es solche
Kontrollen jedoch nur in Palma. Vor zwei Jahren sorgten regelrechte
Razzien an einer internationalen Schule und am Flughafen für
Wirbel. Damals gingen die Behörden kompromisslos vor und legten
mehrere Dutzend Autos kurzerhand still – zum Teil zu Unrecht, wie
sich später herausstellte. Schon damals ließen weitere
Gemeindeverwaltungen durchblicken, dass sie in Zukunft ähnliche
Kontrollen durchführen wollen.
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