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Beten oder auf ein (Wirtschafts-)Wunder hoffen. Diese Empfehlungen haben die Kollegen von „Ultima Hora” in ihren Kommentaren zum Saisonauftakt und den weiteren touristischen Aussichten gegeben. Tatsache ist Ostern blieb in vielen Bereichen hinter den Erwartungen zurück. Vor allem der klassische Hoteltourismus ist schlecht angelaufen.

Und zum wiederholten Male mussten wir auf den Beistand von oben verzichten: Das Wetter an den Festtagen war erneut durchwachsen. Was so schlimm nicht gewesen wäre, wenn Deutschland nicht gleichzeitig Sommertemperaturen gemeldet hätte. Keine Frage, auch das Wetter hat zur gedrückten Stimmung auf Mallorca beigetragen.

Also alles ganz katastrophal? Das kommt auf den Standpunkt an. Wir werden wohl aufhören müssen, das Jahr 2009, das Jahr einer Weltwirtschaftskrise, an den Vorjahresrekorden im Tourismus zu messen. All jene, die in erster Linie mit Deutschen arbeiten, haben sogar berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass sie mit einem blauen Auge davonkommen. Bisher sind es die Spanier und Briten, die die Gesamtbilanz nach unten ziehen. An der „deutschen” Playa de Palma kamen die geöffneten Hotels immerhin auf eine Auslastung von 85 Prozent. Das ist nicht katastrophal.Und wer die Hot-Spots der Individualreisenden oder Ferienhausbesitzer besucht hat – Palma etwa oder Port d'Andratx – gewann keineswegs den Eindruck, hier herrsche Totentanz. Feten und Restaurants waren gut besucht (vor allem, wenn sie mit pfiffigen Offerten aufwarteten), und auf den Golfplätzen alle Startzeiten vergeben. Sieht so der Konsumverzicht aus?

Das soll eine differenzierte Beurteilung sein, kein Schönreden. Dass der österliche Auftakt insgesamt eher mau war, ist nicht zu leugnen. Aber deshalb darf noch niemand die weiße Fahne schwingen. Alle im Tourismus Verantwortlichen haben einen Warnhinweis bekommen: In diesem Jahr wird das Geschäft nicht von alleine laufen. Die bisher bewilligten Promotion-Mittel sind noch immer ungenügend, die Aktionen wenig zündend. Da muss nachgebessert werden. Beten allein reicht jedenfalls nicht.