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Mehrere Geschichten in der vorliegenden MM-Ausgabe beweisen: Mallorca ist nach wie vor ein beliebter Tummelplatz für Fernsehmacher aus Deutschland. Nichts ist unmöglich: Man kann hier die große Unterhaltungsshow organisieren („Wetten, dass ..?”), Mallorca-Stars im Alltag begleiten („Das perfekte Promi-Dinner”), Hotels testen oder versuchen, eine Daily Soap zu etablieren (siehe MM-TV).

Einer der Ersten, die das erkannten, war TV-Produzent Wolfgang Rademann, der ab 1988 die Serie „Hotel Paradies” auf der Insel drehte. Er bekam viel Unterstützung – auch von öffentlichen Institutionen. Auf die Frage, was er von „Hotel Paradies” erwarte, brachte es der damalige Tourismusminister Jaume Cladera wie folgt auf den Punkt: „Zunächst mal eine gute Werbung für unsere Insel.” Und das war es auch! Dank „Hotel Paradies” und vielen anderen TV-Produktionen konnte Mallorca das einstige Klischee der Putzfraueninsel abstreifen. Dann gab es allerdings eine Phase, in der man die Geister nicht mehr loswurde, die man gerufen hatte. Ballermann, Sangria-Saufen und Ekliges war Ende der 90er bei den TV-Machern gefragt. Doch das ist zum Glück vorbei.

Inzwischen ist Mallorca positiv besetzt und zählt zum Alltag der Deutschen. Auch fürs Fernsehen und andere Medien. Mit einer unbekannten Trauminsel Top-Quoten erreichen – das ist kein Thema mehr. Aber Mallorca gehört einfach dazu. Diese Präsenz ist ein Glücksfall für diejenigen, die hier vom Tourismus leben (also für uns alle).

Leider wird heute zu wenig getan, um es ausländischen Medienvertretern hierzulande so angenehm wie möglich zu machen. In anderen Wirtschaftszweigen sind Spezialisten am Werk, um ihre Waren per Product Placement im TV unterzubringen. Das zieht in unserer reizüberfluteten Welt mehr als plakative Reklame. Die Verantwortlichen sollten daher auch bei der Inselwerbung stärker versuchen, Mallorca in die deutschen Medien „einzuschleusen”. Das ist sinnvoller, als Millionen in mehr oder weniger gut gemachte Werbefilmchen zu stecken. Die authentische Homestory über Rafael Nadal in Manacor bringt mehr, als wenn er in einem kommerziellen Spot lächelnd zum Inselbesuch einlädt...