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Wenn er an sein Open-Air-Konzert auf Mallorca denkt, gerät Uwe Ochsenknecht fast ein wenig ins Schwärmen. Er liebe nun mal das Mediterrane, sagt er: „Die Luft riecht nach Pinien, dann die Sprache, die Kultur – das ist ein bisschen Himmel auf Erden.” Dass die Insulaner immer noch „so freundlich” mit ihren vielen Gästen umgehen, findet er fast erstaunlich, und dass sich das „Ballermann-Image” bei einigen immer noch hartnäckig halte, gar nicht so schlecht: „Das schreckt wenigstens noch ein paar ab.” Am 7. August darf das allerdings ruhig anders sein. Da wird Uwe Ochsenknecht nämlich mit seiner Band auf der Insel auftreten, nicht zum ersten Mal, diesmal aber in neuer Location: in Portocolom, unter freiem Himmel im Hotel „Alma de la Isla”, das gerade erst im Juni seine Pforten geöffnet hat. Er und „seine Jungs” haben so einige Songs im Gepäck – „Von Reggae über Latin bis hin zu Balladen” –, und dieses Spektrum, findet Uwe Ochsenknecht, passe so richtig gut zu einem „lauen Sommerabend”.

Schon seit sieben Jahren kommt er mit seiner Familie regelmäßig aus München in sein Zweitdomizil nach C'as Concos im Osten der Insel, wenn auch nicht mehr ganz so oft wie früher: „Als die Kids noch kleiner waren, haben wir sämtliche Schulferien dort verbracht.” Auch mit seiner Band zieht sich Uwe Ochsenknecht gern mal hierher zurück, um in relaxter Atmosphäre neue Songs zu erarbeiten. Und manchmal ergeben sich dabei, ganz nebenbei, spontane Jamsessions in irgendeinem Nachbarsgarten. Schließlich, so Uwe Ochsenknecht, wolle er damit nicht in erster Linie Geld verdienen. „Die Musik macht mir einfach Spaß”, sagt der Schauspieler („Das Boot”, Männer”, „Schtonk”), auch wenn ihm seine Arbeit vor der Kamera meistens nicht allzu viel Zeit dafür lasse.

Ende letzten Jahres ist trotzdem seine fünfte CD erschienen, „MatchPoint” heißt sie, benannt nach dem Track „Match that point.” Was so viel heißt wie: Halt' dich an das, was du versprochen hast. Wie der „Match-Ball” beim Tennis – oder auch das aktuelle CD-Cover mit dem Billard-Motiv – solle der Titel an das Spielerische im Leben anknüpfen: „Entweder du packst es – oder nicht.” Handgemachte Musik, die Spaß macht, will er rüberbringen, „tieferer Sinn” muss nicht sein. Darf aber. Was er mit seiner Band bei den „Songs for Dalai Lama” am 1. August in Frankfurt, knapp eine Woche vor seinem Mallorca-Konzert, beitragen wird, will er jedenfalls noch nicht sagen: „Es wird passend zum Abend sein.” Neben Kollegen wie Roger Cicero und Cassandra Steen, aber auch tibetischen Künstlern, wurde Uwe Ochsenknecht anlässlich des Deutschland-Besuchs Seiner Heiligkeit eingeladen, um an einem musikalischen „Aufruf zu Frieden, Freiheit und Menschlichkeit” teilzunehmen, eine Audienz beim Dalai Lama ist ebenfalls geplant: „Eine große Ehre für uns.” Schließlich sei der Buddhismus auch „eine interessante Möglichkeit, die Welt zu sehen”, und was mit den Tibetern geschehe, „höchstkriminell und eine Schweinerei”. Als politischer Mensch sieht sich der 53-Jährige nicht, war sogar „bewusster Nichtwähler”, was er aber sehr wohl als „politische Haltung” verstanden wissen möchte: „Diesen Machtspielchen mit großen Wahlshows und -versprechen habe ich mich bewusst verweigert.” Die Deutschen seien schon „amerikanisiert” genug, deshalb gelte gerade für Politiker sein „MatchPoint”-Blickwinkel: „Halt dich an das, was du versprochen hast.” Von „radikalen Statements” hält er wenig, auch in seinen Songtexten. Da will er lieber „Emotionen weitergeben”, sagt Uwe Ochsenknecht: „So wie ich Glück beim Singen spüre.” Freitag, 7. August, Hotel „Alma de la Isla”, Portocolom. Einlass: ab 19 Uhr; 20 Uhr: „Cuba-live-Band”, anschließend Uwe Ochsenknecht & Band. Eintritt: 29 Euro. Karten: Abendkasse oder Reservierung unter
Telefon: 971-837427.