Gut, dass er – „wenn auch nur vier Tage” – so
richtig relaxt hat, sagt Fritz Wepper. Kaum zurück vom Kurzurlaub
auf Mallorca, steht in München gleich ein langer Drehtag auf der
Agenda: „Ausnahmsweise hatte ich diesmal keine Golfschläger dabei”,
so der Schauspieler. Dafür stand „entspanntes Sightseeing” auf dem
Programm: Palmas Altstadt („wunderschön”), der Markt in Santa
Catalina („ein echter Geheimtipp”) und „Puro Beach” („angenehmes
Publikum”). Er nutze jede Gelegenheit für eine kleine Auszeit, denn
sein Drehplan fürs kommende Jahr („drei Neunzigminüter”) sei schon
wieder voll.
Vorher kommt er aber noch mal wieder: Am 17. August wird Fritz
Wepper 68 Jahre alt, und seine Geburtstagsfeier hat er mit seiner
Teilnahme an der Klassiker-Segelregatta „Conde de Barcelona”
verbunden: „Ein Freund von mir hat ein wunderschönes Boot, und ich
kann zwei Tage dabei sein.”
Einen adligen „Oldtimer” mimt Fritz Wepper im ARD-Neunzigminüter
„Gräfliches Roulette”, den er gerade neben Leonard Lansink
(„Wilsberg”) und Karin Thaler („Utta Danella”) in München dreht.
Die beiden Letzteren spielen ein neureich-nerviges Ehepaar, das der
menschenscheue Graf aus Geldmangel adoptiert. Einerseits sei da
sein „komödiantisches Talent” gefragt, andererseits, so Fritz
Wepper, der seit 1979 mit Angela Prinzessin von Hohenzollern
verheiratet ist, sei der Vergleich mit dem „falschen Geldadel” für
ihn auch besonders interessant: „Mit Glaubwürdigkeit ist bei
solchen Möchte-gern-Emporkömmlingen ja meistens weniger zu
rechnen.”
Authentizität weiß der Schauspieler zu schätzen, sie macht auch
seine langjährige Freundschaft zu einer weiteren echten „Grande
Dame” aus: Liza Minnelli. Mit ihr stand Fritz Wepper schon 1972 in
der mit acht Oscars ausgezeichneten Musicalverfilmung „Cabaret” vor
der Kamera. Weil er zu der Zeit schon als „Harry Klein” bei „Der
Kommissar” alias Erik Ode vertraglich gebunden war, musste er ein
Hollywood-Angebot ausschlagen, auch zur Oscar-Verleihung ließ ihn
sein Produzent nicht anreisen: „Vergeben, aber nicht vergessen”,
lacht Fritz Wepper heute. „Ich halte mich nun mal an
Vereinbarungen.”
Auch ohne Hollywood: Mit Preisen wurde der Schauspieler
reichlich bedacht. Fünf „Bambis”, „Goldene Kamera” (1980) „Goldene
Europa” (2002) „Deutscher Fernsehpreis” (2003) – um nur einige zu
nennen. „Erfreulich” seien solche Auszeichnungen, findet Fritz
Wepper: „Aber kein Ruhekissen.”
Dass er gern als „Publikumsliebling” bezeichnet wird, stört ihn
nicht: „Was sollte man denn dagegen haben?” Auch mit dem
Älterwerden habe er kein Problem, im Gegenteil: „Meine Arbeit macht
mir mit den Jahren immer mehr Spaß.” Sollte er „das biblische Alter
erreichen”, hat er auch schon eine Lieblingsrolle: „Methusalem”.
Erstmal wird er aber 68. Auf Mallorca, „ganz relaxt”, versteht
sich.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.