TW
0

Es ist vollbracht! Nach monatelangen Verhandlungen hat Real Mallorca endlich einen neuen Eigentümer. Mit Hochdruck wird jetzt an der Zukunft des Klubs gearbeitet.

Am Freitag wurde es offiziell verkündet: Präsident Mateu Alemany verkauft seine Aktien an den Madrider Unternehmer Javier Martí Mingarro. Alemany hatte Reals Aktien-Mehrheit vom insolventen Vorgänger Vicenç Grande übernommen und lange vergeblich einen Käufer gesucht.

Javier Martí Mingarro gehören jetzt 93'24 Prozent von Real Mallorca. Bei der Transaktion sollen etwas mehr als vier Millionen Euro geflossen sein. Martí Mingarro ist Besitzer der Firmengruppe „Grupo Safin”, die in verschiedenen Wirtschaftszweigen aktiv ist, unter anderem in Immobiliengeschäften und bei Finanzdienstleistungen.

Mateu Alemany hat den Klub mit dem Verkauf nicht nur auf den Weg Richtung Zukunft gebracht, sondern offenbar auch ein gutes Geschäft gemacht. Der Präsident wollte lange Zeit das Aktienpaket von Vicenç Grande direkt veräußern. Als jedoch kein Deal zustande kam, machte er Anfang Juli von einem Vorkaufsrecht Gebrauch und wurde für den Kaufpreis von 1'5 Millionen Euro selber Besitzer. Alemany ließ jedoch von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er die Aktien möglichst schnell weiterverkaufen wollte.

In den vergangenen Jahren war der Besitzer von Real Mallorca oft auch in Personalunion Präsident und stand in der Öffentlichkeit. Jetzt müssen sich die Fans an neue Konstruktionen gewöhnen. Der 62-Jährige wird künftig im Hintergrund bleiben. Während der Pressekonferenz mit Mateu Alemany sagte er kein Wort. Als Sprecher der Familie fungierte sein Bruder Luis Martí Mongarro.

Die Geschicke von Real Mallorca werden nun also von Madrid aus gelenkt. Dafür zuständig ist als Vertreter des neuen Besitzers dessen Sohn, Javier Martí Asensio. Der neue starke Mann im Tagesgeschäft von Real Mallorca kam am Sonntagmorgen nach Palma und erklärte schnell, dass die Arbeit mit Trainer Gregorio Manzano fortgesetzt wird. Auch Sportdirektor Fernando Pons soll im Amt bleiben.

Die Familie Martí betont, dass man bei Real Mallorca auf Kontinuität setze. Zumindest im Vorstand ist die nicht gegeben. Sieben von neun Vorstandsmitgliedern wollen wohl dem Vernehmen nach ihren Platz für neue Leute räumen. In den vergangenen Tagen ging es auch um die Frage, wer neuer Präsident des Inselklubs wird. Am Mittwoch sah es so aus, als würde der mallorquinische Anwalt José María Lafuente Balle das Amt übernehmen. Bis Redaktionsschluss gab es dafür aber noch keine offizielle Bestätigung. Lafuente gehörte in den 80er Jahren schon einmal zur Führungsriege von Real Mallorca.

Die wichtigste Aufgabe von Besitzer-Sohn Martí Asensio ist jetzt die Verpflichtung von neuen Spielern. Obwohl einige Leistungsträger den Klub verlassen haben, wurde Real Mallorca als einziger Klub der Primera División noch nicht auf dem Transfermarkt aktiv. Dafür sollen in den nächsten Tagen gleich mehrere neue Kicker präsentiert werden.

Fußball gespielt wird bei Real Mallorca übrigens auch noch. Am Samstag gewannen die Inselkicker ein Mini-Turnier in Palermo. Man besiegte die Gastgeber mit 2:0 und siegte gegen den FC Sevilla 1:0. Am Mittwochabend trat Real Mallorca im Olympiastadion von Athen gegen den AEK an. Bei MM-Redaktionsschluss war das Testspiel noch nicht beendet. (nimü)