Unbeschwerter Badespaß für Groß und Klein. Foto: www.istockphoto.com

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Diese Ergebnisse können sich sehen lassen: Einwandfreies Badewasser rund um Mallorca, saubere Strände und die blaue Flagge für 54 von 55 Küstengebieten der Insel, so lautet die stolze Bilanz für den Sommer 2009.

Baden wie im Paradies, das lässt sich sogar mit wissenschaftlichen Daten belegen. Seit 20 Jahren entnimmt das balearischen Gesundheitsministerium im Sommer regelmäßig Wasserproben an verschiedenen Stränden und Buchten der Inseln, die auf unterschiedliche Verunreinigungen untersucht werden. Dazu gehören laut „Conselleria de Salud y Consumo” der Nachweis von Kolibakterien und Streptokokken sowie Salmonellen und Enteroviren. „Wir unterscheiden dabei zwischen Grenzwerten und Richtwerten”, erklärt Pilar Ripoll, Pressesprecherin im Gesundheitsministerium. Die Grenzwerte gemäß der EU-Richtlinien dürften nicht überschritten werden, Salmonellen dürften gar nicht gefunden werden.

Die Richtwerte liegen bei 500 Kolibakterien, 100 Fäkalbakterien sowie 100 Streptokokken pro 100 Milliliter. „Wenn kein Parameter die vorgegebenen Werte erreicht, ist das Ergebnis ,sehr gut' und wir kennzeichnen dies in unseren Berichten mit einer grünen Flagge”, erklärt Ripoll weiter. Eine gelbe Flagge bedeutet vorübergehend nicht empfehlenswert, die rote Flagge kennzeichnet vorübergehendes Badeverbot.

Jede Woche zwischen dem 1. Mai und dem 15. Oktober werden die Wasserproben entnommen und analysiert. Neben der Untersuchung des Wassers auf Bakterien sind auch die Transparenz sowie das Auftreten von Müll wie Papier, Plastik, Glas oder Holzresten Indikatoren für die Qualität. „Trübe Brühe und Müll an einem Tag in einer Bucht kann sich am nächsten Tag schon wieder aufgelöst haben”, erklärt Ripoll weiter. „Wir kontrollieren die Badewasserqualität jede Woche, gesundheitliche Bedenken an einem Strand mit grüner Flagge kann es da nicht geben.”

Die aktuellen Ergebnisse veröffentlicht das Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite www. portalsalut.caib.es. Dort folgt man den Links „Areas tématicas”, „Protección de la salud”, „Aguas de baño”) .

An insgesamt 118 verschiedenen Punkten Mallorcas wird in diesem Sommer gemessen, balearenweit sind es 191 Punkte an 151 Stränden. Und die Bilanz ist in der Tat erfreulich: Fast ausnahmslos grüne Flaggen konnten bisher veröffentlicht werden. Sogar der Hafen von Pollença, in den vergangenen Jahren oft der schwarze Punkt unter den kontrollierten Playas, kann dieses Jahr einwandfreies Badewasser vermelden. Grund für die Verbesserung ist die modernisierte Kläranlage. Noch im vergangenen Jahr waren dort Verunreinigungen mit Fäkalbakterien festgestellt worden.

Auch ein Blick auf die Bilanz der letzten zehn Jahre zeigt: Die roten oder gelben Flaggen an Mallorcas Stränden wurden von Jahr zu Jahr weniger. Havarien durch veraltete Klärwerke oder defekte Kanalisationsrohre gibt es laut Gesundheitsministerium kaum noch. Dazu hätten sicherlich auch die steigende Anzahl der Kontrollen beigetragen, an denen sich zwischen 2000 und 2008 auch der Fremdenverkehrsverband „Fomento del Turismo” und die Fluggesellschaft Air Berlin beteiligten. „Diese Kooperation besteht seit diesem Jahr nicht mehr, was allerdings nichts an der Qualität unserer Untersuchungen ändert”, so heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Ähnlich gut wie das Wasser präsentieren sich die Strände insgesamt auf der Insel. 54 blaue Flaggen vergab die Europäischen Kommission für Umwelterziehung und Verbraucherschutz (Foundation for Environmental Education, FEE) in diesem Jahr für Mallorca. Neben der Wasserqualität werden hier vor allem Dienstleistungsangebote, Sicherheit, Sauberkeit und gute Zugänglichkeit des Strandes geprüft. Dabei sind Naturstrände wie der Es Trenc allerdings von vorneherein ohne Chance auf die Flagge, da sie weder Informations- noch Serviceeinrichtungen vorweisen können.