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Die meisten Strände der Insel präsentieren sich jeden Morgen tipptopp – der Sand ist über Nacht gesiebt, der Müll abgefahren worden. Dem neuen Badetag steht nichts im Wege ....

Alles in Butter? Nicht ganz. Denn die Reinigungsaktionen sind aufwendig und schlagen sich – wenn Konzessionen vergeben wurden – ganz schnell in den Preisen an den Kiosken oder für die Liegen und Schirme nieder.

Und dann sind da ja noch die vielen kleinen Buchten und Naturstrände, wo niemand mit der täglichen Putze beauftragt wird und sich die Gemeinden überfordert fühlen. Dort, wo die Menschen die Massen meiden und die „reine Natur” genießen möchten, sieht's zuweilen schrecklich aus. Überall Plastikdreck und Zigarettenkippen, und am Rand so manch idyllischer Cala sammeln sich die Mülltüten einer ganzen Woche – wenn nicht mehr.

Strandbesucher gehen einfach davon aus, dass irgendjemand schon den Abfall wegräumen wird. Da fehlt's an der (Umwelt-)Erziehung. Ist es zu viel verlangt, seinen eigenen Müll anständig zu entsorgen? Wohl kaum. Also müssen die Leute dazu angehalten werden – zuerst mit Aufklärungsaktionen, dann per Bußgeld.

Das gilt vor allem für die Strände abseits der Touristenzentren. Wer eine hübsche Cala aufsucht, sollte seinen Müll genauso wieder mitnehmen, wie das die Wanderer in den Bergen in aller Regel tun. Das ist zumut- und vielleicht auch vermittelbar. Man muss es nur mal versuchen.

Wertvoll sind übrigens Anreize zur Bürgerbeteiligung. Immer wieder finden sich Anwohnervereine, Schulklassen und Clubs, die Torrentes und Calas säubern. Das sollten die Verwaltungen fördern. Wer einmal eine Playa geputzt hat, dem wird selbst nie wieder eine Eistüte „aus der Hand fallen”.

Bei allen Bemühungen: Die Müllabfuhr wird immer notwendig bleiben. Dort, wo sie noch nicht organisiert ist, sollten die Inselinstitutionen nach Lösungen suchen – da sei an die vorbildliche Flotte der Müllboote erinnert. Es genügt nicht, mit schönen Landschaften zu werben. Sie müssen auch sauber sein.