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Sicher, es handelt sich nur um eine Momentaufnahme. Aber um eine schöne aus Sicht der Fans von Real Mallorca. Nach dem fünften Spieltag findet man die Inselkicker mit zehn Punkten auf Rang vier der Primera División. Nun ist es zu früh, vom internationalen Fußball zu träumen, aber besser hätte es bisher kaum laufen können. Das sieht auch Trainer Gregorio Manzano so. Nach dem deutlichen 3:0-Sieg über Valladolid erklärte der Coach: „Den Start in die Meisterschaft muss man als positiv, ja überragend bewerten.” Dies sei vor allem unter dem Aspekt zu sehen, dass die Mannschaft sehr spät zusammengestellt werden konnte, manche Spieler erst nach dem ersten Spieltag zum Klub stießen. Mit seiner Truppe ist Manzano zufrieden, die Einstellung stimme: „Jeder will spielen, alle gehen bei den Trainingseinheiten an ihr Limit.” Gegen Valladolid war der Sieg von Real Mallorca zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährdet. Ein Abwehrfehler der Gäste ermöglichte Nunes schon in Minute drei den frühen Führungstreffer im Ono-Estadi. Aduriz (69.) und Borja Valero (71.) sorgten später für den 3:0-Endstand. Für Aduriz war es bereits der dritte Saison-Treffer – der Kicker, der in der vergangenen Spielzeit mit elf Erfolgen interner Torschützenkönig der Inselkicker war, führt das noch nicht sehr aussagekräftige Ranking damit wieder an.

Aritz Aduriz war es aber auch, der auf die Euphoriebremse trat. Er meinte: „Wir sind zufrieden, müssen aber von Spiel zu Spiel denken und mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Wir haben noch viele Begegnungen vor uns.” Die nächste Partie steht für Mallorca am Sonntag, 4. Oktober, auf dem Programm, es geht zu Sporting Gijón. Der Aufsteiger des vergangenen Jahres hatte sich am Ende der Saison als 16. vor dem Wiederabstieg retten können und kommt aktuell nach fünf Spielen auf fünf Punkte. Angepfiffen wird das Spiel im Stadion El Molinón um 17 Uhr. Die Arena ist übrigens ein Ort, an dem ein wenig rühmliches Kapitel deutsch-österreichischer Fußballgeschichte geschrieben wurde. Dort trafen die beiden Länder während der Fußball-WM 1982 aufeinander. Nach einem frühen 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch war klar, dass beiden dieses Ergebnis definitiv zum Einzug in die Zwischenrunde reichen würde. Daraufhin stellten die Teams das Fußballspielen praktisch ein. Das spanische Publikum wedelte fast die gesamte zweite Halbzeit mit weißen Tüchern, um seinen Protest kundzutun.

Das Spiel wird heute in den Geschichtsbüchern „Nichtangriffspakt von Gijón” genannt – oder auch als „Schande von Gijón” bezeichnet. (nimü)