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Sie sind so beharrlich wie ein Wurm im ungespritzten Apfel: Statt gegen den übermächtigen Importmarkt anzukämpfen, versuchen Mallorcas Landwirte und Viehzüchter es mit Qualität von der Insel statt mit Quantität von außen. Gesundes Biogemüse statt Gentomaten, schmackhaftes Öko-Obst statt gespritzter Zitronen und Birnen. Immer mehr Anhänger unterstützen den Sektor ökologische Landwirtschaft auf Mallorca, doch es reicht noch nicht. Die Preise müssen weiter runter, das lokale Angebot muss steigen.

Wir erinnern uns: 300 Millionen Euro Investition für einen landwirtschaftlichen Entwicklungsplan auf den Balearen bis 2013 kündigte Brüssel im vergangenen Jahr an. Davon sollte auch der Ökosektor profitieren. Noch ist nichts passiert. Die Preise sind nicht gesunken, es wird immer noch viel importiert, Produzenten von Biofleisch leiden unter den hohen Tierhaltungskosten. Jetzt wollen Bauern und ökologische Bewegungen einen anderen Weg probieren, vielleicht den einzig sinnvollen: Die hiesige Landwirtschaft muss massiv ausgebaut werden, sagen sie, damit das Angebot wieder steigt und teure Importkosten vermieden werden können.

125.000 Bauern gab es noch vor 40 Jahren auf den Balearen, heute sind es gerade mal 6.000. Gemüsegärten, Olivenhaine und jede Menge Ackerland liegen brach. Jetzt braucht es nur mutige Landwirte, die den Produzenten vom Kontinent die Stirn bieten. Willige Abnehmer würde es schon geben auf den Inseln, besonders dann, wenn die Preise noch sinken.

Den Produzenten von Biofleisch helfen mehr Anbauflächen natürlich nicht. Die teuren Tierhaltungskosten können nur durch gezielte Investitionen gesenkt werden. Das wäre dringend notwendig, denn zugegeben: Es tut weh, wenn man für zwei Entrecôtes zwölf Euro zahlen muss.

Mallorca ist eine fruchtbare Insel, theoretisch kann man hier alles anbauen. Jeder Einzelne kann hier mithelfen, die Zukunft zu gestalten: Produkte aus dem anerkannten Anbaugebiet (Denominación de Origen) Balearen sollten als Erste im Einkaufswagen landen.