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Ja, es ist ein erhebendes, fast andächtiges Gefühl, hoch oben auf dem L'Ofre den Sonnenaufgang zu erleben, über den Wolken, dem Himmel scheinbar so nah. Aber nein, man muss auf Mallorca keine mehrtägige Bergwanderung inklusive Marschgepäck auf sich nehmen, um so etwas Schönes zu erleben.

Ebenso beglückend kann eine Tour durch die Orangenhaine bei Sóller sein, oder entlang der Salinen im Süden der Insel und über den Strand von Es Trenc zu marschieren.

Diese Vielfalt macht Mallorca zu einem der beliebtesten Wanderziele in ganz Europa, ganzjährig und mit steigender Nachfrage. Dem tragen die Reiseveranstalter jedes Jahr mit neuen Angeboten Rechnung. TUI hat ihr Segment zum Beispiel zuletzt um „Finca-Wandern” oder die „Mallorca-Durchquerung” erweitert. Bei den Aktiv-Urlaubern handelt es sich längst nicht mehr nur um die sogenannten „Best-Ager”, wie TUI-Pressesprecherin Anja Braun erklärt. „Wir beobachten, dass auch immer mehr junge Menschen sich für Wander-Urlaub interessieren, und Mallorca ist da absolut im Trend.”

Wie viele der knapp zehn Millionen Urlauber, die jedes Jahr nach Mallorca kommen, zum Wandern auf die Insel reisen, darüber gibt es keine genauen Zahlen. Denn sie buchen nicht nur über die Veranstalter ihre Wanderferien, sondern fliegen als Individualtouristen mit festen Stiefeln im Gepäck auf die Insel. Hier organisieren sie dann ihre Touren vor Ort – mit Führern oder auf eigene Faust.

Dass das Interesse an Mallorcas Wanderwegen steigt, merkt man nicht zuletzt auch an den steigenden Angeboten und dem Einsatz der Inselregierung für den Ausbau und die Pflege der Wege. Inselrat und Balearen-Regierung investieren in Wanderwege und geführte Ausflüge, und auch private Anbieter haben längst den Trend erkannt, Mallorca auf Wandertouren zu erkunden.

Das Profil der Besucher sei dabei ganz unterschiedlich, erzählt Astrid Prinzessin zu Stolberg, die seit zwei Jahren individuell geführte Touren auf der Insel anbietet. „Von einzelnen Personen, die ganz in Ruhe mehr von der Insel kennenlernen wollen, über Residenten, die mit Besuchern eine Wanderung mit Picknick, aber ohne Buch oder Landkarte in der Hand erleben möchten, bis hin zu Firmengruppen, die Wanderungen buchen, um die Teambildung zu fördern, gibt es hier alles.”

Ebenso vielfältig sind die Schwierigkeitsgrade der Touren. Sportliche Gipfelstürmer und untrainierte „Couchpotatoes” finden auf Mallorca bestimmt die geeignete Strecke. Und wer sich gar nicht aufraffen kann, oder mal einen Ruhetag einlegen möchte, kann das auf Mallorca besser als in den meisten Wandergebieten: Das Meer ist schließlich nicht weit.