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Nach dem tragischen Hauseinsturz in Palma, bei dem in der vergangenen Woche sieben Menschen ums Leben kamen, sind viele Bewohner von Altbauten alarmiert. Risse in den Mauern und Fußböden werden ebenso besorgt in Augenschein genommen wie Sprünge in Fenstersimsen und Fassadenteilen oder feuchte Stellen unterm Dach. Im Rathaus und in der Architektenkammer gingen zahlreiche Anrufe besorgter Bürger ein, die sich informieren wollten, wie sie am schnellsten gegen Schäden an ihren Wohngebäuden vorgehen könnten.

Auch die Behörden reagieren nach der Katastrophe rasch und gehen auf Nummer sicher. Als bei einem Wohnhaus im Stadtviertel Son Cotoner Teile des Dachterrasse absackten, wurde das Gebäude vorsichtshalber geräumt. Gleiches trug sich in einem Haus in der östlichen Altstadt zu.

Spanische Medien wie „Ultima Hora” veröffentlichen umfangreiche Reportagen über verwahrloste Gebäude im Stadtbild von Palma. Der Präsident der Architektenkammer, Luis Corral, appellierte an die Eigentümer, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Letztlich seien sie es, die für die Stabilität und Sicherheit der Gebäude Sorge zu tragen haben.

Unterdessen wurde der sieben Opfer des Unglückshauses im Rahmen einer Trauerfeier gedacht. Mehrere Hundert Angehörige, Freunde und Nachbarn nahmen an dem Gottesdienst teil. Zugegen waren auch die höchsten Regierungsvertreter der Balearen, der Bischof von Mallorca, der kolumbianische und der deutsche Konsul. Zwei der Opfer waren, wie berichtet, ein deutsches Rentnerpaar gewesen. Auf der Plaça Camp d'en Serralta wiederum erinnerten Anwohner mit Kerzen und Blumen an die sieben Opfer des Hauseinsturzes. Die genaue Einsturzursache wird derzeit von Experten ermittelt.

Palmas Stadtrat versprach zu prüfen, wie bei Häusern mit Einsturzgefährdung die Genehmigungsverfahren rasch abgewickelt werden könnten. Hier wollen Regierung und Opposition zusammenarbeiten.