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Der balearische Ministerpräsident Francesc Antich will mit seiner neuen Minderheitsregierung bis zum Ende der Legislaturperiode im April 2011 im Amt bleiben. Er schließt Neuwahlen ebenso aus wie das Stellen der Vertrauensfrage im Parlament. „Ich habe auch keine Angst vor einem Misstrauensantrag der Opposition”, sagte der Regierungschef.

Tatsächlich befindet sich die größte Oppositionspartei, die konservative Partido Popular (PP), derzeit in einer Neufindungsphase. Der vorläufige Parteichef muss erst noch auf einem anstehenden Parteikongress bestätigt werden. Und selbst dann verfügt er nicht über einen Abgeordnetensitz im Balearen-Parlament.

Für ein erfolgreiches Misstrauensvotum benötigt die PP rein rechnerisch die Stimmen der Unió Mallorquina (UM). Diese Kleinpartei ist aber derzeit durch die zahlreiche Korruptionsskandale schwer angeschlagen.

Unterdessen reagierte Mallorcas Tourismusindustrie positiv auf die neue Tourismusministerin Joana Barceló (Foto). Die menorquinische Sozialistin und bisherige Arbeitsministerin ist auch balearische Regierungssprecherin. Sie gilt als sachlich, ruhig, dialogorientiert, mit einem hohen Arbeitspensum.

Barceló sei darüber hinaus eine gute Kennerin der Tourismusmaterie. Mit ihr führt erstmals eine Frau das wirtschaftlich wichtigste Ministerium der Inseln. Der Präsident des Hotelverbandes Fehm nannte sie die „beste Entscheidung Antichs”.