Der balearische Oppositionsführer José Ramón Bauzá sieht sieht
sich in seiner Rolle gestärkt. Der konservative Politiker war am
Wochenende auf einem außerordentlichen Kongress in Palma von knapp
70 Prozent der Mitglieder als Vorsitzender der Partido Popular (PP)
bestätigt worden. Bauzá war bislang lediglich durch das
Parteipräsidium in einem Amt legitimiert gewesen.
Bauzás Widersacher bei der Kandidatur um den Posten des
Parteichefs, der Bürgermeister von Calvià Carlos Delgado, kam auf
knapp 32 Prozent der Stimmen. Es handelt sich um Delgados zweiten
gescheiterten Versuch, sich an die Spitze der konservativen Partei
wählen zu lassen.
"Ich möchte mit der gebotenen Vorsicht, aber auch mit der
notwendigen Durchschlagskraft agieren", sagte Bauzá gegenüber der
spanischen Tagezeitung "Ultima Hora" einen Tag nach seinem
Wahlerfolg. Er wolle nicht um jeden Preis regieren. Im Klartext
bedeutet dies, dass er nicht den unbedingten Schulterschluss mit
der von Skandalen erschütterten Kleinpartei Unió Mallorquina suche.
Vielmehr liege es nun am sozialistischen Ministerpräsidenten
Francesc Antich, sich einer Vertrauensfrage zu stellen.
Der 39-jährige Apotheker hatte 2007 für die Konservativen die
absolute Mehrheit in Palmas Nachbargemeinde Marratxí gewonnen. Dort
ist Bauzá seitdem Bürgermeister. 2009 wurde er vom PP-Präsidium zum
neuen Vorsitzenden ernannt, nachdem seine Vorgängerin Rosa Estaràs
als EU-Abgeordenete nach Brüssel ging.
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