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Für den ehemaligen balearischen Ministerpräsidenten und früheren spanischen Umweltminister Jaume Matas wird es an diesem Dienstag mehr als ernst: Der Ermittlungsrichter, vor dem sich Matas wegen Korruptionsverdachts verantworten muss, wird bekannt geben, ob der Ex-Poliker in Untersuchungshaft genommen wird. Die Entscheidung war ursprünglich für Montag angekündigt gewesen. Dann aber verschob sie das Gericht um 24 Stunden.

Möglich ist auch, dass Matas eine solche Haft gegen Zahlung einer Kaution vermeiden kann. In diesem Falle müsste der Richter über die Höhe der Kaution entscheiden. Die Staatsanwaltschaft hatte am vergangenen Freitag eine Kaution in Höhe von drei Millionen Euro gefordert. Das ist die Höchstsumme, die je für einen der Korruption beschuldigten Politiker in Spanien gefordert wurde.

Matas hat unterdessen seinen vorläufigen Austritt aus der konservativen Volkspartei (PP) bekannt gegeben. Mit diesem Schritt ist er einem Ausschluss seitens der Parteiführung zuvorgekommen. Die PP hatte diese Maßnahme vorberereitet, für den Fall, dass der Richter Haftauflagen gegen Matas verhänge.

Matas hatte vergangene Woche dem Ermittlungsrichter an drei Tagen insgesamt bis nahezu 21 Stunden Rede und Antwort stehen müssen. Nach der Anhörung hatte das Gericht dem Ex-Politiker wegen Fluchtgefahr vorläufig den Reisepass entzogen.