TW
0

Nachdem Ex-Ministerpräsident Jaume Matas seine Kaution von drei Millionen Euro zur Vermeidung der Untersuchungshaft gestellt hat, lässt das Gericht die Herkunft des Geldes prüfen. Die Ermittler wollen herausfinden, ob ein Teil der Finanzen möglicherweise von Konten ausländischer Steuerparadiese nach Palma gelangt sein könnten. Unterdessen hat der verwickelte Zahlungsverkehr über mehrere Banken zahlreiche Reaktionen ausgelöst.

Die Drei Millionen Euro waren am Dienstag, gut 24 Stunden vor Ablauf der Kautionsfrist, auf ein eigens dafür eingerichtetes Konto der Banesto-Bank in Palma eingetroffen. Das Geld war in zwei Hälften zu je 1'5 Millionen Euro von der Banco de España aus überweisen worden.

Wie im Zuge der Überprüfung herauskam, hatten Matas und dritte Personen bei der Banco de Valencia drei Millionen Euro flüssig gemacht, zum Teil über Bürgschaften und Hypotheken. Eine Tranche wurde über den Umweg der Banco de España nach Palma geleitet.

Die zweite Tranche ging von Valencia aus über die Architekten-Sparkasse (Caja de Arquitectos) zur Banesto. Die Banco de España musste sich in diesem Fall zwischenschalten, damit die Überweisung beschleunigt durchgeführt werden konnte.

Weiter wurde bekannt, dass viele bekannte Banken und Sparkassen eine Zusammenarbeit mit Matas abgelehnt hatten, weil sie dadurch einen Imageschaden für sich befürchteten. Auch die Architekten-Kasse ging schließlich an die Öffentlichkeit, um klar zu stellen, dass sie Matas keine Bürgschaft gewährt habe, sondern lediglich eine schlichte Überweisung ausgeführt habe.

In den Medien fragnten KKommentaren, wie es Matas gelungen war, in so kurzer so viel Geld in bar beziwehungsweise als Kredit zusammenbekommen zu haben. Die Kosten für den Zinsdienst wurden auf 180.000 bis 200.000 Euro im Jahr geschätzt.