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Was für die Polizei in Palma zunächst wie ein Verkehrsunfall aussah, hat sich im Zuge der Ermittlungen als Verdacht der versuchten Tötung herausgestellt. Der Fahrer eines roten Jaguars hatte den Angaben zufolge vorsätzlich einen Mann auf der Straße überfahren und rund 100 Meter nach dem Aufprall unter dem Wagen mitgeschleift. Der Richter erließ Haftbefehl. Der Fahrer stritt die Vorwürfe ab. Es sei ein Unfall gewesen.

Tatort war Palmas Hafenpromenade. Der 25 Jahre alte Fahrer hatte am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr mit einer Gruppe eine Discothek verlassen und war zu seinem geparkten Wagen gegangen. Dort kam es aus bislang ungeklärten Gründen zum Streit mit einem 21-jährigen Mann, in dessen Verlauf letzterer eine Beule in die Karrosserie des Luxuslimousine schlug.

Der Fahrer setzte sich daraufhin ans Steuer und fuhr scheinbar davon. Tatsächlich umrundete er jedoch den an jener Stelle mehrere Hundert Meter langgezogenen Mittelstreifen des Paseo Marítimo. Auf diese Weise, so die Polizei, kehrte er an den Ausgangsort zurück und erfasste den 21-Jährigen mit dem Wagen. Der junge Mann erlitt dabei schwerste Verletzungen. Polizeibeamten stellten Glassplitterproben mit dem Blut des Opfers auf einer Strecke von bis zu 150 Metern sicher.

Der Angefahrene blieb auf dem Asphalt liegen und wurde in eine Klinik gebracht. Der Fahrer erklärte, es habe sich um einen Unfall gehandelt. Der von ihm aus Versehen Überfahrene sei nicht identisch mit dem Mann, der die Beule in das Auto geschlagen hab. Ein Alkoholkontrolle des Fahrers ergab einen Wert von 0'56 Promille.