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Der nach wie vor drohende Streik der spanischen Fluglotsen versetzt die Hotelindustrie auf Mallorca und in ganz Spanien in Aufruhr. "Sollte es zum Streik kommen, wären die Auswirkungen gravierender als bei der Aschewolke", warnen Sprecher der Verbände. Denn im August werde so viel geflogen wie zu keiner andere Zeit.

Angesichts der Unsicherheit sei schon jetzt ein Einbruch bei den Last-Minute-Buchungen festzustellen, heißt es aus Hotelierskreisen. Auch die balearische Tourismusministerin Joana Barceló räumte ein, dass die Streikankündigung "sehr schädlich" für die Inseln seien.

Eine andere spanische Tourismusregion, die Kanarischen Inseln, prüfen bereits rechtliche Schritte gegen die Fluglotsenvereinigung. Unterdessen gingen die Verhandlungen zwischen dem staatlichen Flughafen-Betreibergesellschaft Aena und der Fluglotsengewerkschaft USCA weiter, ohne dass sich ein Durchbruch abzeichnete. Rein rechtlich dürfen die Fluglotsen vom 15. August an streiken. Sie haben drei Tage Arbeitsniederlegung angekündigt, ohne sich auf genaue Daten festzulegen. Unterdessen hat ihnen die Regierung einen durchschnittliches Jahresgehalt von 200.000 Euro vorgeschlagen.

Die Fluglotsen protestieren mit ihrer Streikandrohung gegen eine Reform ihrer Arbeitszeiten, die gesetzlich im Februar verabschiedet wurde. Das Dekret sieht vor, dass die Mitarbeiter in den Kontrolltürmen der Airports mehr reguläre (und normal bezahlte) Dienststunden schieben müssen und weniger dreifach-dotierte Überstunden ableisten dürfen.