Kreuzigung, Auferstehung oder das
Abendmahl als Sound- und Lightspektakel erleben, durch die Straßen
von Jerusalem schlendern, vorbei an einer 18 Meter hohen
Christus-Figur, oder eine Mega-Krippe mit Hunderten von
lebensgroßen Figuren bestaunen: Ob dies auf Mallorca Wirklichkeit
werden könnte, wird in der Gemeinde Capdepera zurzeit heftig
diskutiert.
Vorbild für diese Art religiöses Disneyland ist der Park „Tierra
Santa” in Buenos Aires, der laut Bürgermeisteramt Capdepera durch
einen europäischen Repräsentanten, die Investorengruppe „Sigma”,
geeignete Standorte auf Mallorca prüfen lässt.
„Im Frühjahr wurde uns von den Vertretern des Parkes in
Argentinien ein vierseitiges Dossier mit Inhalten,
Kostenkalkulation und möglichen Vorteilen für die Gemeinde
vorgelegt, mit der Bitte, diese mit hiesigen Politikern und
Vertretern der Wirtschaft zu erörtern”, erklärt Josep Gallego
(UCAP-UM), Bürgermeister von Capdepera, gegenüber dem Mallorca
Magazin. Auf einem rund sieben Hektar großen Gelände soll gemäß
des Dossiers unter anderem das alte Jerusalem samt Klagemauer
nachgebaut werden. Auch Bars und Restaurants mit Musik und einer
Gastronomie, die zuim Themenpark passt, seien vorgesehen.
Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, das Thema werde laut
Gallego innerhalb der Parteien sehr kontrovers diskutiert.
Grundsätzlich positiv habe die konservative PP sowie der örtliche
Hoteliersverband von Capdepera reagiert, viel Kritik und
ideologische Bedenken gebe es aus den Reihen des oppositionellen
Bündnisses aus Grünen und Linken (EU/EV). In einem weltlichen Land
wie Spanien sei ein solcher Park einfach lächerlich, sagte
Sprecherin Maria Orts. „Wir haben der „Grupo Sigma” seit dem
Frühjahr noch nicht geantwortet, es gibt noch kein offizielles
Projekt”, erklärt Gallego. Während der Sommerpause sei noch keine
Zeit für Beratungen gewesen.
Noch in diesem Monat wolle er den Gemeiderat abstimmen lassen.
Der Start eines möglichen Projekts, das nach ersten Kalkulationen
zwischen sieben und zehn Millionen Euro kosten könnte, müsste
anschließend auch noch vom Inselrat und der Balearen-Regierung
abgesegnet werden.
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